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Apostelgeschichte 10,45

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Und die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, entsetzten sich, weil auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde.

Apostelgeschichte 10,45

In der Apostelgeschichte wird uns berichtet, dass der Apostel Petrus im Haus des römischen Hauptmanns Kornelius in Cäsarea predigte. Während er am Predigen war, kam der Heilige Geist auf alle herab, die dem Wort zuhörten. Und dann heisst es: „Und die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, entsetzten sich, weil auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde“ (Apg 10,45).

Wahrscheinlich wären auch heute viele Kirchgänger erstaunt, wenn in einem Gottesdienst plötzlich Dutzende von Menschen zum Glauben an Jesus kommen und das auch noch bezeugen würden. Am meisten erstaunt wären wahrscheinlich die Verkündiger, die in ihrer Predigt zum Glauben eingeladen hatten. Dass der Heilige Geist tatsächlich so kraftvoll wirken kann, hätten sie sich wohl in ihren kühnsten Träumen – trotz allem Gottvertrauen – nicht vorstellen können! Hand aufs Herz: Glauben wir überhaupt an die Kraft des Heiligen Geistes?

Doch damals im Haus des Kornelius ging es noch um etwas ganz anderes, das die Judenchristen entsetzte und erstaunte. Seit Pfingsten war der Heilige Geist nur auf Menschen aus dem von Gott erwählten Volk Israel gefallen.
Durch Palästina lief ja damals ein tiefer Graben. Die Bevölkerung war gespalten in Juden und Heiden. Die Juden waren Gottes auserwähltes Volk. Alle anderen waren in ihren Augen gottlos, ja, von Gott verstossen. Die Juden hatten das Licht des göttlichen Gesetzes, die anderen lebten in Finsternis und Schmutz. Dieser Graben schien unüberbrückbar. Gottes Gesetz hatte ihn geschaffen. Niemals würde ein gottesfürchtiger Jude sich mit einem Heiden an einen Tisch setzen und mit ihm unreine Tiere oder den Götzen geweihtes Fleisch essen. Niemals würde der Jude Petrus das Haus eines Heiden betreten. Noch nie hatte er etwas Unreines oder von Gott Verbotenes gegessen (Apg 10,14).

Gott selbst musste deshalb eingreifen, um die Gesinnung von Petrus und der Leute in seinem Umfeld zu ändern. Dass er sich in das Haus des Römers Kornelius einladen liess, war ein erster Schritt, um über den Graben zu springen. Mehrmals hat Gott seinem Apostel vorher einen Schubs gegeben und etwas Aussergewöhnliches getan, bis Petrus es schliesslich wagte und bereit wurde, das Evangelium dem Kornelius und seinen heidnischen Freunden zu verkünden.

Zunächst zeigt Gott dem hungrigen Petrus in einer Vision ein Tuch, in dem sich reine und unreine Tiere befinden. Eine Stimme sagt: „Auf Petrus, schlacht und iss!“ Niemals würde er so etwas tun. Doch die Stimme fährt fort und sagt: „Was Gott für rein erklärt hat, darfst du nicht unrein oder verboten nennen!“ Petrus ist völlig ratlos, da klopft es schon an der Tür und die Boten des Kornelius fragen nach ihm. Wieder spricht Gott zu ihm: „Geh mit den Männern mit, denn ich habe sie gesandt!“

Und so springt Petrus über seinen eigenen Schatten und geht mit in das Haus des heidnischen Römers. Dieser erklärt ihm zunächst, wieso er Petrus zu sich eingeladen hat. Gott hat ihm diese Einladung in einer Vision befohlen, mit präzisen Angaben, wo er Petrus finden kann! Petrus ist baff. „Wahrhaftig“, sagt er, „jetzt wird mir alles klar. Jetzt begreife ich, dass Gott keine Unterschiede zwischen uns Menschen macht!“ Und so beginnt er den Heiden das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden. Und seine vielen Zuhörer öffnen sich für Jesus und glauben an ihn.

Dann kommt das Finale: Während Petrus noch spricht, schenkt Gott diesen Zuhörern mit ihren offenen Ohren und Herzen den Heiligen Geist! Gott gibt ihnen neues Leben. Ab jetzt sind sie Gottes Eigentum und gehören zu seinem Volk – genau wie die Christen jüdischer Herkunft. Sie stehen nicht einen Millimeter unter den jüdischen Christen. Sie sind vollwertige, gleichberechtigte Brüder und Schwestern.

Das ist doch wirklich zum Erstaunen! Rückblickend können wir sagen: Dieser Gottesdienst in Cäsarea war ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser Schritt für die Menschheit! Gott sei Lob und Dank dafür!

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