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/ Wort zum Tag

Amos 4,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Siehe, er ist's, der die Berge macht und den Wind schafft; er zeigt dem Menschen, was er im Sinne hat.

Amos 4,13

In den meisten Kalendern steht neben dem heutigen Datum: Buß- und Bettag, Sternchen: Gesetzlicher Feiertag in Sachsen. Ein Feiertag zum Büßen und Beten? Ja, in früheren Zeiten verstand man sie tatsächlich so. Bei Katastrophen aller Art wurden sie von oben, von den Herrschenden „verordnet“, in Anführungsstrichen. Dahinter stand das Denken: Unglücksfälle, Wetterkapriolen, militärische Niederlagen sind von Gott geschickt oder zumindest zugelassen. Sie sind Warnschüsse oder auch Strafen Gottes. Buße tun und Beten von Staats wegen sollten es dann wieder richten. Damit können die meisten heute nicht viel anfangen.

Aber vielleicht helfen uns ja die beiden folgenden Sätze, die für heute ausgewählt wurden. Zitat: „Siehe, er ist es, der die Berge macht und den Wind schafft; er zeigt den Menschen, was er im Sinn hat.“ Wer hat das warum gesagt? Damit schließt eine Rede des Propheten Amos. Vor 2600 Jahren musste er im Auftrag Gottes seinen Landsleuten erklären: Leute, ihr habt gerade eine Hungersnot hinter euch. Die Pest wütete. Eure hochberühmten Elitetruppen wurden besiegt. Zu allem Überfluss bebte auch noch die Erde. Habt ihr Tomaten auf den Augen? Gott will euch damit etwas sagen. Sicher, sie gaben vor, auf Gott zu hören. Sie feierten schöne Gottesdienste. Aber sie waren mit ihrem Herzen nicht dabei. Und vor allem: Im Alltag spielten Gottes Ordnungen nur noch eine eher bescheidene Rolle. Deshalb wirbt Gott im vorhergehenden Abschnitt immer wieder neu: Kehrt um! Macht nicht einfach so weiter! Oder eben anders: Tut Buße! Sie sollen sich ändern, denn sie treten mit ihrer Art zu leben, Gott ständig vors Schienenbein. Sie machen ihn klein. Aber so dürfen sie mit Gott nicht umspringen. Er ist doch der Schöpfer, der Konstrukteur, der Designer dieser Welt. Er macht die Berge und schafft den Wind. Und jeder, der als Schöpfer bezeichnet wird, steht über seiner Schöpfung, ist größer als sie. Gott zeigt damit den Menschen, was er im Sinn hat. Er möchte, dass die Menschen begreifen, mit wem sie es zu tun haben. Und wenn sich solche Katastrophen ereignen, so soll das immer eine Erinnerung daran sein, wie zerbrechlich ihr Leben ist, dass sie endlich in Ordnung bringen, was in Ordnung zu bringen ist oder mit anderen Worten: Am besten wäre es, wenn sie Buße tun.

Als Feiertage sind Bußtage als solche ganz sicher eine menschliche Erfindung. Und für die Umkehr, für einen Neuanfang brauchen wir sie nicht wirklich. Wichtig ist vielmehr, dass wir bei Katastrophen nicht mit den Fingern auf Gott zeigen oder ihm die Schuld in die Schuhe schieben. Das wäre die Art von Menschen, die in ihrer Entwicklung stehen geblieben sind. Wichtig ist, dass wir uns an die eigene Nase fassen, Fehler und Schuld bei uns suchen und zuerst Gott und dann auch Menschen um Vergebung bitten. Wenn das geschieht, ist das ein echter Bußtag und für alle Beteiligten eine gute Sache. Etwas Besseres kann uns eigentlich nicht passieren, denn er vergibt gerne, wenn wir ihn darum bitten.
 

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Kommentare (1)

Renate /

Deshalb ist der "Bußtag" eigentlich ein fröhlicher Tag: Er schenkt uns die Möglichkeit neu anzufangen! Danke für die gute Auslegung.