/ Wort zum Tag
Alles umsonst?
Thomas Eger über 1. Könige 19,7.
Der Engel des HERRN rührte Elia an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.
Es ging ihm schlecht – sehr schlecht. Sterben wollte er. Einschlafen und nie wieder aufwachen in dieser Welt. Und so lag er unter einem Strauch verborgen und schlief.
Einen langen Weg hatte er hinter sich. Nicht nur körperlich war er ausgelaugt. Auch seelisch war er am Ende. Eine mächtige und sehr dominante Frau bedrohte sein Leben: Isebel, König Ahabs Frau.
Er, Elia, Gottes Prophet, hatte für Gottes Sache gekämpft. Sie, die Königin, war dabei, einen fremden Glauben einzuführen in Gottes Volk Israel. Er hatte sich dem entgegengestellt im Auftrag Gottes. Mit göttlichen Wunderhandlungen hatte er versucht, das Königshaus und die Bewohner des Landes zur Besinnung auf Gott zu bringen.
Dreieinhalb Jahre Dürre gab es. Eine öffentliche Auseinandersetzung mit den fremden, heidnischen Priestern fand statt. Diese war mit einem eindrucksvollen Wunder Gottes zu Ende gegangen. Feuer fiel vom Himmel auf den für Gott aufgebauten Opferaltar. Auf sein Gebet hin regnete es dann endlich wieder. Allerdings hatte er vorher noch die heidnischen Priester hingerichtet. Keiner von ihnen sollte mehr gottlose Taten in Israel ausüben dürfen.
Und genau das wurde ihm zum Problem. Diese fremden Priester standen unter dem persönlichen Schutz Isebels. Wer sich mit ihnen anlegte, bekam größte Schwierigkeiten mit dem Königshof. Jetzt wollte diese Frau ihn, Elia, den Mann Gottes, umbringen lassen.
Darum war er in die Wüste geflohen. Er hatte kein Ziel mehr für sein Leben. Alles war für ihn sinnlos geworden. Als Einziger auf Gottes Seite fühlte er sich. Einsam und letztlich auch von Gott verlassen. Deshalb wollte er nur noch sterben!
Doch schon einmal war sein Schlaf unterbrochen worden. Gottes Engel hatte ihn geweckt. Er forderte ihn auf zu essen und zu trinken. Brot und ein Krug mit frischem Wasser stand plötzlich neben ihm. Alles verzehrte er und schlief weiter.
Und dann geschah es wieder (1. Könige19,7): „Der Engel des Herrn rührte Elia an und sprach: ‚Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir!‘“
Moment mal! Wollte Elia nicht sterben? Das war doch wie eine Kündigung Gott gegenüber. Und Gott nahm diese Kündigung nicht an? Manchmal ist es einfach nur gut, wenn Gott ein Gebet nicht so erhört, wie sich das der betende Mensch wünscht! Wenn auch Elia meinte, am Ende mit seinem Leben zu sein – Gott sah das anders!
Sich für Gottes Sache zu verkämpfen und dann aufgeben, weil es anders kommt als ich mir das vorgestellt habe? Gut zu wissen, dass Gott für seine Sache einen längeren Atem hat als ich Mensch. Gott gibt nicht auf, weil ich aufgeben will!
Bei Elia sah das so aus, dass ihm Gott persönlich begegnete. Auf dem Berg Horeb in einer Höhle geschah das. Dorthin führte sein Weg weiter durch die Wüste. Könige sollte er noch salben, einen Nachfolger für sich berufen und in die Aufgaben eines Propheten einführen. Das war Gottes neuer Auftrag an Elia. Der endete dann für ihn mit einer einzigartigen Himmelfahrt zu Gott.
Also, geben Sie bitte nicht auf, wenn Ihnen gerade die Luft ausgegangen ist für Gottes Sache. Er hat den längeren Atem. Und er wird Ihnen wieder neue Kraft geben, um weiterzumachen für seine Sache!
Ihr Kommentar
Kommentare (6)
Liebe Frau Brigitte S., möge der allmächtige Gott Sie und Ihre Familie durchtragen und stärken, wie er Elia gestärkt hat.
Mich hat der Text heute auch sehr berührt. Doch was ist, wenn gottes " atem" doch nicht so lang ist, wie es sich der mensch wünscht? Wir haben in der familie einen schwer krebskranken mann. Alle … mehrgebete nützten bisher nichts. Sein zustand wird immer schlechter.... es ist mein Schwager mit 62 jahren, vor 3 Jahren erhielt er die Diagnose und in 4 monaten wird er zum 1. Mal opa, und möchte so gerne das enkelkind sehen dürfen.....alle hoffnung schwindet und auch mein vertrauen an den grossen gott, der heute noch wunder tut...
Manchmal ist es einfach nur gut, wenn Gott ein Gebet nicht so erhört, wie sich das der betende Mensch wünscht! Wenn auch Elia meinte, am Ende mit seinem Leben zu sein – Gott sah das anders!
Ein sehr … mehrguter Satz.
Für Elia kann jeder seinen eigenen Namen einsetzen. Danke für dieses gute Wort zum Tag.
vielen Dank Der Vortrag war sehr sehr gut
Eine gute Auslegung mit mutmachenden Worten. Ich denke es ist oft sehr wichtig, dass gerade auch ältere Menschen aufgefordert werden: Steh auf, dein Weg ist noch nicht zu Ende. Die notwendige … mehrkörperliche und geistige Nahrung steht bereit. In dem Lied "Sollt ich meinem Gott nicht singen" sagt und singt Paul Gerhardt "Weil denn weder Ziel noch Ende sich in Gottes Liebe findt, ei so heb ich meine Hände zu dir, Vater, als dein Kind, bitte wollst mir Gnade geben, dich aus aller meiner Macht zu umfangen Tag und Nacht hier in meinem ganzen Leben, bis ich dich nach dieser Zeit lob und lieb in Ewigkeit."
Herr Eger, ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Jahr 2023.
Dieter B.
Dankeschön für diese sehr gute Andacht! Danke, dass ich es für einen Freund herunterladen durfte. Das ist sehr nett von Euch, seid gesegnet, liebe Grüße Sebastian