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Alles egal?

Dorothee Döbler über Jesaja 55,8.

Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR.

Jesaja 55,8

Vor ein paar Wochen habe ich mit Jugendlichen meiner Gemeinde eine Predigt vorbereitet. Das Thema war: der Zeitplan Gottes. Fragen über Fragen gingen ihnen durch den Kopf. Werden sie nach der Schule ein freiwilliges soziales Jahr machen? Vielleicht sogar für ein Jahr ins Ausland gehen? Oder werden sie eine Ausbildung machen oder ein Studium beginnen? Für welchen Beruf werden sie sich entscheiden? Werden sie jemanden finden, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen möchten? Und werden sie eine Familie gründen? Was wünscht sich Gott von ihnen?

Mir wurde bewusst, wie schwierig es sich für die Jugendlichen anfühlt. Einerseits liegt ein ganzes Leben mit der Fülle seiner Möglichkeiten vor ihnen. Andererseits fühlt sich genau diese Fülle auch belastend an, denn mit jeder Entscheidung stellen sie Weichen für ihr Leben.

Wir blätterten in der Bibel. Vielleicht gab es dort eine Antwort. Im Buch des Propheten Jesaja heißt es: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“

Ist dann nicht alles egal? Egal, was ich mir überlege, Gott wird es ohnehin so lenken, wie er es will? Lass ich mich dann nicht besser gleich treiben?
Im nächsten Vers erklärt Gott, was er meint: „Denn so wie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.“

Das Wort, das aus seinem Munde geht: Worte Gottes finde ich genug in der Bibel. Und ich weiß, was er mir sagen will: Lebe in Frieden mit deinem Nächsten. Liebe ihn, wie du dich selbst liebst. Dann wird sich alles zum Guten fügen.

Nein, dieser Vers machte nicht alles egal für die Jugendlichen. Er entlastete sie. Sie dürfen Pläne machen und Pläne verwerfen. Es mag auch anders kommen, als sie es sich gedacht haben. Aber wenn sie ihren Lebensweg mit Gott gehen, wird es ein guter Weg werden.

Wie schaut es mit meinem Lebensweg aus? Nicht mehr lange, dann werde ich in Rente gehen. So viel freie Zeit liegt vor mir! Was habe ich für Pläne, Wünsche, Vorstellungen? Der Austausch mit den Jugendlichen hat mir Mut gemacht: auch ich darf Pläne schmieden. Was dann daraus wird? Mit meiner Liebe zu Gott und der Liebe zum Mitmenschen wird es gut werden, da bin ich mir sicher.

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Kommentare (1)

Guido M. /

Vielen Dank für diese Ermutigung!