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/ Wort zum Tag

2. Timotheus 1,8

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Es sind letzte Worte des Apostel Paulus an seinen Mitarbeiter Timotheus. Der ihm bislang immer zuverlässig zur Seite gestanden hat. Der selbst bereits im Gefängnis war. Wegen seines Glaubens. Und den Paulus gerne vor dem Winter noch einmal in Rom sehen will. Zusammen mit seinem Mantel und einigen Pergamenten.

Timotheus hatte sich nicht geschämt. Jedenfalls bis jetzt nicht. Und ich denke, die mahnenden Worte des Apostels zielen auch mehr in die Zukunft. Sind vielleicht vorbeugend gemeint. Denn Paulus kannte Timotheus sehr gut. Er wusste: Timotheus braucht einen besonderen Zuspruch. Einerlei, ob es um sein Selbstbewusstsein ging oder um seine Rolle in der Gemeinde in Ephesus. Selbst die Gesundheit des Timotheus lag Paulus am Herzen. Deshalb schreibt Paulus auch zuvor vom Heiligen Geist, den Gott gegeben hat. Und das es nicht ein Geist der Furcht ist, sondern der Kraft und Besonnenheit.

Der Apostel schreibt den letzten Brief an seinen Mitarbeiter Timotheus wahrscheinlich aus dem Gefängnis in Rom. Wenn jemand rechtskräftig verurteilt ist und im Gefängnis sitzt, dann ist das für alle Bekannten und Verwandten kein Anlass zum Jubeln. Da wird drüber geschwiegen. Da schämt man sich.

Aber Paulus war nicht wegen irgendeiner Straftat im Gefängnis. Nein, es ging um den Glauben an Jesus Christus und um das Evangelium. War er doch für das Evangelium eingesetzt als Prediger und Apostel und Lehrer. Deshalb war es dem Apostel Paulus auch nicht peinlich, einzusitzen. Darum schreibt er auch in diesem Brief, dass er sich seiner Ketten nicht schämt. Genau wie ein Onesiphorus, den Paulus hier in diesem Brief erwähnt. Vielleicht als Mut machendes Vorbild für Timotheus.

Die Worte des Paulus hat Timotheus sicher richtig verstanden. Nicht als Rüge für Vergangenes sondern als eine Bitte und Mahnung für die Zukunft. Und diese Worte sind Gottes Wort geworden. Worte, denen ich nicht ausweichen kann. Worte, die direkt auf mich zielen. Worte, die mich vor Scham zu Boden blicken lassen.

Denn wie oft habe ich mich schon geschämt, Zeugnis abzulegen für Jesus Christus. Und ich möchte ehrlich sein: Wahrscheinlich wird das heute und morgen auch wieder passieren. Dass ich mich nicht deutlich genug auf die Seite von Jesus stellen kann oder will.

Natürlich habe ich auch ganz vernünftige Gründe dafür, warum in dieser oder jenen Situation Zurückhaltung über den Glauben angebracht war. Aber im Grunde habe ich mich doch nur für meinen Glauben an Jesus Christus geschämt. Vielleicht aus Angst davor, ausgelacht zu werden.

Deshalb bewundere ich die verfolgten Christen zum Beispiel im Irak. So wurde berichtet, dass in der Stadt Mossul militante Anhänger der IS Terrorgruppe die Häuser der Christen mit einem arabischen N markiert hatten. N für Nazarener. Als Vorbereitung für die brutale Vernichtung der Hausbewohner. Kurz darauf konnten dann noch gerade rechtzeitig viele Christen Mossul verlassen, um dem sicheren Tod zu entkommen.

Da werde ich nachdenklich und frage mich, ist mein Haus eigentlich als Wohnsitz eines Christen zu erkennen? Ist der Fisch am Briefkasten genug? Würden Verfolger überhaupt auf die Idee kommen, mich als Christen zu identifizieren? Würden sie überhaupt einen Grund finden, mein Haus mit einem N für den verachteten Nazarener zu beschmieren?

Ich will daher auch heute wieder um die Kraft und Besonnenheit des Heiligen Geistes beten. Für alle verfolgten Christen. Dass sie ihr schreckliches Leid ertragen können. Aber ich will auch für mich beten. Dass ich mich nicht schäme, wenn es wieder einmal darum geht, ein Zeugnis abzulegen für Jesus Christus.

 

 

 

 

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