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/ Wort zum Tag

2. Mose 3,6

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

2. Mose 3,6

Mit 80 Jahren hatte Mose mit seinem Leben mehr oder weniger abgeschlossen. Was hatte er auch noch zu erwarten? Verheißungsvoll, mit der wunderbaren Errettung aus dem Nil und mit einer vorzüglichen Erziehung und Ausbildung am königlichen Hof in Ägypten, hatte sein Leben begonnen. Aber dann kam es zu jener Kurzschlusshandlung, bei der er im falschen Eifer einen ägyptischen Aufseher erschlug. Damit, so glaubte er, hatte er seine Lebensplanung für immer verwirkt.

Nun lebt er seit 40 Jahren als einfacher Schafhirte, von Jugendfreunden und Verwandten vergessen, in der Wüste. Weit weg vom Weltgeschehen und vom pulsierenden Leben. Was konnte jetzt noch aus seinem Leben werden?

Aber Gott hatte Mose nicht vergessen. Als Mose schon längst resignierte, fing Gottes Geschichte mit ihm erst richtig an. Mit einem merkwürdigen Ereignis wird Mose auf Gottes Wirksamkeit aufmerksam. Ein Dornbusch brennt, und verbrennt doch nicht. Was soll das bedeuten? Gott will auch in Mose ein Feuer entzünden, das nicht verlöscht, weil es von Gott ausgeht.

Aber dazu muss er sich auf den heiligen Gott einlassen. Das fällt ihm nicht leicht. Hier wird er ganz plötzlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Mose kann Gott nicht in die Augen schauen oder - wie wir das gerne tun möchten - in Augenhöhe begegnen. Vor Gott kann man nur in gebeugter und demütiger Haltung erscheinen. „Zieh deine Schuhe aus, der Ort ist heilig“, wird ihm gesagt. Gott kann man nur mit Abstand, mit Ehrfurcht begegnen. „Ich bin unreiner Lippen“, rief der Prophet Jesaja in ähnlicher Situation aus.

Mit dieser Haltung hört Mose seine neue Berufung. Er bekommt einen Auftrag, der all seine Kräfte und Möglichkeiten übersteigt. Mose soll das Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens führen. Noch ist ihm die ganze Tragweite dieser Aufgabe nicht bewusst. Er bringt seine Zweifel und Unfähigkeiten deutlich zur Sprache. Doch bewegt und beeindruckt von der göttlichen Majestät, wird Mose bereit, den für ihn vorbereiteten Weg zu gehen und den gewaltigen Auftrag auszuführen.

In demütiger Haltung geht Mose seinen Weg. Das Endziel des Planes Gottes wird ihm wie in einer Strichzeichnung vorgelegt, es ist die Freiheit Israels in dem verheißenen Land. In die detaillierten Ausführungspläne lässt sich Gott noch nicht schauen. Die soll Mose im Gehorsam Schritt für Schritt erkennen und umsetzen. Aber Gott gibt ihm die Zusage: „Ich werde für dich da sein. Ich werde mit dir sein.“

Auch uns will Jesus Christus, der Sohn Gottes,  immer wieder mit neuem Lebensmut beschenken. In seiner Nähe werden wir mit dem Feuer entzündet, das nicht von uns stammt, sondern seinen Ursprung in der Ewigkeit hat. Im Stillesein vor Gott werden wir stark und immer neu in seinen Dienst genommen. Mit Jesus Christus muss kein Tag unseres Lebens vergeblich oder sinnlos sein. Auch unscheinbare und kleine Aufgaben baut Gott in seine ewige Geschichte ein. Jeder Augenblick unseres Lebens ist ein Gottesgeschenk. 

 

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Kommentare (1)

Rosemarie B. /

Herzlichen Dank für diese ermunternden, aufbauenden Worte. Auch ich habe heute noch eine herausfordernde Aufgabe vor mir. Dabei bin ich sehr dankbar das Wissen von Ihren Erläuterungen zu haben. Dankbar bin ich auch es im Gebet vor Gott vorbringen zu dürfen.