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/ Wort zum Tag

2. Mose 19,4

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ihr habt gesehen, wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.

2. Mose 19,4

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.

Johannes 15,16

Ich musste einige Zeit suchen, bis ich es in einem Gesangbuch fand: Das Lied „Auf Adlers Flügeln getragen“. Vor achtzig Jahren schrieb Anni von Viebahn den Text, der aufgrund seiner bilderreichen Sprache wohl nicht mehr zeitgemäß ist. Wann hatte ich es zuletzt gesungen? War es auf einer Beerdigung?

Das alte Lied kommt mir in den Sinn, wenn ich das noch viel ältere Bibelwort aus 2. Mose 19,4 lese: „Ihr habt gesehen, wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht“. Die Worte des Liedes und die Worte der Bibel sind Worte des Übergangs. Heute, am ersten Advent, beginnt ein neues Kirchenjahr. Wie war das vergangene Jahr? Was sehen wir im Rückblick? Gibt es etwas, das größer war als alles, was uns täglich durch die Bilder in den Medien vor Augen gestellt wurde?

Wie war es, auf Adlerflügeln getragen zu sein, „übers brausende Meer der Zeit“, wie es im Lied heißt? Gelingt es, aus einer anderen Perspektive die Dinge und die Welt zu sehen? „Die Flügel sind stark, die mich tragen, die Flügel, auf denen ich steh“, heißt es im Lied. Wer sich von Gott tragen lässt, blickt anders auf ein Jahr zurück: Ja, es gab Tiefen. Aber: In den Tiefen des Lebens hat Gott mich nicht fallen gelassen. Und: Es gab echte Höhepunkte: In den Höhen des Lebens hat Gott mir unbeschreibliche Freude geschenkt. Und dazwischen? Es gab auch Momente, in denen mir die Gegenwart Gottes nicht bewusst war. Doch: Gott war an meiner Seite, ob ich es gespürt habe oder nicht. Wie gut, dass Gottes Nähe zu mir nicht von meinen Befindlichkeiten abhängig ist! Im Lied heißt es: „Das gibt eine glückliche Fahrt, das gibt ein sicheres Wissen bei wechselnder Pilgerschaft.“ Allen, die Jesus Christus nachfolgen, gilt, was Jesus zu seinen Jüngern gesagt hat. In Johannes 15,16 heißt es: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“ Von Jesus Christus erwählt zu sein, ist ein Privileg. Es darf nicht zum Hochmut gegenüber Andersgläubigen verleiten. Vielmehr fordert es Menschen, die an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen, zu einem bewussten Lebensstil heraus.

Die Wahl Jesu reicht über den Augenblick und über das Lebensende hinaus. Wenn das Lied „Auf Adlers Flügeln getragen“ wieder auf einer Beerdigung gesungen werden wird, werde ich mich daran erinnern, wo das letzte Ziel meines Lebens liegt: Bei meinem Herrn und Gott, der mich trägt und zu sich bringt. Bei meinem Herrn Jesus Christus, der mir und vielen anderen zuspricht: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“
Mit dieser Zusage kann ich gut in die Adventzeit und in das neue Kirchenjahr gehen! Gott wird mich weiterhin tragen, weil ich mich durch ihn tragen lasse. Gott wird mich weiterhin zu sich bringen, weil ich immer zu ihm kommen darf. Dabei bin ich nicht auf mich allein gestellt, sondern habe viele Menschen an meiner Seite, die mit mir unterwegs sind.

Mit der Zusage Jesu kann ich gut in die Adventzeit und in das neue Kirchenjahr gehen! Selbst wenn es Momente geben sollte, in denen es mir nicht bewusst ist: Nicht ich habe Christus erwählt, sondern er hat mich erwählt. Ich – und viele andere – bin erste Wahl für Jesus Christus, und ich darf mich täglich neu für ein Leben mit ihm entscheiden!
 

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