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/ Wort zum Tag

2. Korinther 6,2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils! "

2. Korinther 6,2

Ich bewundere Menschen, die wichtige Aufgaben aber auch unangenehme Dinge nicht einfach wegschieben, sondern rasch angehen. Menschen, die anpacken, was ansteht, die schnell reagieren, wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt, die imponieren mir.
Viele haben aber gerade damit Probleme. Zunächst schieben sie wichtige Aufgaben gerne hinaus, oft auch weil sie etwas richtig gut erledigen wollen oder weil sie meinen, dafür bleibt doch noch genügend Zeit.
Aber der Druck nimmt ja nicht ab, sondern zu. Unangenehme Aufgaben werden durchs Zuwarten nicht leichter oder kleiner, nur die Zeit, sie zu bewältigen, wird immer kürzer. Es wird also noch schwieriger. Das ist ein Teufelskreis. Und für manche Dinge ist es irgendwann auch zu spät. Wer nicht bald anpackt oder zugreift, dem gelingt weniger, dem entgeht auch manches.
Wenn man Untersuchungen glaubt, leiden heute überdurchschnittlich viele Menschen unter solchen Erledigungsblockaden, besonders Studenten und geistig tätige Menschen. Aber weil sich auch sonst immer mehr überfordert fühlen, scheint diese Krankheit weiter um sich zu greifen. Man hat deshalb dieser Aufschieberitis einen eigenen Namen gegeben: Prokrastination. Das bedeutet „für morgen“ oder Vertagung.
Die Aufschieberitis ist aber kein neues Problem. Paulus, der biblische Apostel, hat bereits erkannt und beschrieben, dass es solche Erledigungsblockaden auch in Bezug auf den Glauben gibt.
Einerseits ist das Angebot der bedingungslosen Hilfe Gottes vielen bekannt, trotzdem leben manche Christen mit eigentlich lösbaren Problemen weiter, als ob es Christus nicht geben würde, oft auch in unguten Beziehungen und Lebensverhältnissen. Sie wissen um die Lösung, aber sie lassen die Missstände weiter bestehen. Das ist nicht nur damals in der multikulturellen Hafenstadt Korinth so gewesen, bis heute zögern viele Christen wichtige Entscheidungen und Veränderungen in ihrem Leben aus oft unerfindlichen Gründen hinaus. Sie wagen es nicht, auf die neuen Möglichkeiten mit Gott zu vertrauen, obwohl sie bereits viel davon ahnen oder wissen. Sie getrauen sich nicht, zu sein und zu leben, wozu sie berufen sind.
Paulus mahnt deshalb im 2. Korintherbrief (6,2): "Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!"
Gottes Angebot duldet keinen Verzug! Es ist schade um jede verpasste Minute. Gebt doch auf, was euch nicht gut tut. Gott hilft euch dabei.
Packt es endlich an. Oder: Lasst los, was ihr ohnehin nicht halten könnt. Gott hat doch nur Gutes mit euch vor.
Geht doch endlich auf die Menschen zu, die ihr verletzt habt oder die eure Nähe und Hilfe brauchen. Ihr werdet dabei selbst reich beschenkt werden. Mit neuer Freiheit und neuem Lebensmut. Und vor allem durch die spürbare Gegenwart Gottes bei all diesen kleinen und größeren Schritten.
Lasst Gott doch endlich in alle eure Gedanken und in alle Winkel eures Leben hineinsehen und lasst euch überraschen, wie gut er es mit euch meint. Was heute vielleicht unüberwindlich scheint, wird schon beim ersten Schritt niedriger und leichter zu bewältigen sein. Vergesst nie mehr, was wegen Jesus gilt: Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!
Meister Eckhart, ein Glaubensmann mit großer Lebenserfahrung und Menschenkenntnis, hat dazu gesagt: „Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart. Der bedeutendste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht. Das notwendige Werk ist immer die Liebe.“
Der heutige Tag bietet die Chance, dass mein Leben, dass Ihr Leben besser wird, indem wir dieses „Jetzt und heute“ auch für unseren Glauben ernst nehmen und uns bewegen.

 

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