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/ Wort zum Tag

2. Könige 6,16

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Elisa sprach zu dem Diener: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!

2. Könige 6,16

Der Theologe und Bibelübersetzer Hans Bruns schrieb: Auf einem Bahnhof will ich telefonieren und suche nach dem Lichtschalter. Es ist keiner da. Und in der Telefonzelle ist es dunkel. Da tritt ein freundlicher Herr auf mich zu und sagt: „Sie müssen eintreten, dann wird es hell!“ – Ich tat es und so geschah es.

Nach Ende des Telefonates gab mir die Sache zu denken. Manche Menschen möchten auch „Licht“ in ihre vielen Fragen um den Glauben an Gott hineinbekommen; aber sie wollen erst sehen und Klarheit haben über alles, um dann glauben zu können.Es geht aber umgekehrt: Erst muss ich in die verhüllte Welt des Glaubens eintreten, dann werde ich „sehen“ – und Wunder erleben!

Manchmal wird mein Glaube aber auf eine harte Probe gestellt. Es kann sein, dass ich – bildlich gesprochen – im Dunkeln tappe und in manchen Bedrängnissen des Lebens keinen Ausweg mehr sehe. Ich bin mit meinen Möglichkeiten am Ende und weiß nicht mehr weiter.

Der Bibelvers nimmt uns mit hinein in eine Lebenssituation, die dem Diener des Propheten Elisa völlig ausweglos erschien. Als er früh morgens aufstand und vor das Haus trat, entdeckte er, dass die ganze Stadt von dem hochgerüsteten feindlichen Heer der Syrer umzingelt war. Wer die Schrecken eines Krieges selbst erlebt hat oder die grausamen Bilder aus Fernseh-Dokumentationen kennt, kann die Verzweiflung des Dieners verstehen. Ich spüre förmlich die Angst, die ihm im Nacken sitzt, als er zu Elisa sagt: „O weh, mein Herr, was sollen wir jetzt tun?“

Vielleicht haben Sie noch nie so eine lebensbedrohende Situation erlebt, wie der Prophet Elisa damals und sein Diener. Aber ich denke, auch Ihnen sind Situationen vertraut, in denen Sie mit Ihrer Weisheit am Ende sind. Manchmal scheint es keinen Ausweg mehr zu geben. Alle Möglichkeiten, die Sie durchdenken, sind verbaut.

Umso erstaunlicher ist die Reaktion des Propheten Elisa, der ja eigentlich noch mehr Angst haben müsste, als sein Diener. Elisa hatte mit Gottes Hilfe die entscheidende Rolle gespielt, dass die räuberischen Feldzüge der Syrer gescheitert sind. Der syrische König hatte ihn zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt. Trotzdem konnte Elisa seinen Diener mit den Worten trösten: „Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!“ - Und dann betete Elisa für seinen Diener: "Bitte, Herr, öffne ihm die Augen!" – Und plötzlich konnte der Diener sehen, dass der ganze Berg, auf dem die Stadt stand, von Pferden und Streitwagen aus Feuer beschützt wurde.Elisas Diener entdeckte, dass Gottes Macht größer ist als die Macht der Feinde! Es gibt nichts, was Gott nicht tun oder verhindern könnte, wenn ER es will.

Bei Elisa und seinem Diener wendet sich die Situation zum Guten. Auf übernatürliche Weise greift Gott ein und sie werden von der Bedrohung befreit! Aber andere Beispiele der Bibel und die Erfahrung zeigen uns, dass es nicht immer ein Happy End auf diese Weise gibt. Denken wir an Stephanus, den ersten Märtyrer der Christenheit. Er wurde von fanatischen Verfolgern der christlichen Gemeinde zu Tode gesteinigt. Doch er konnte mit leuchtendem Angesicht ausrufen: „Ich sehe den Himmel offen und Jesus zur Rechten Gottes stehen!“

Ob ich nun Gottes Hilfe so erleben, dass sich die äußerlichen Verhältnisse verbessern, ist zweitrangig. Entscheidend ist, dass ich geöffnete Augen habe für seine Gegenwart. Dann erlebe ich, wie der Zuspruch Gottes, den ich so häufig in der Bibel lese, auch meinem Leben zum Trost und zur Kraftquelle wird: „Fürchte dich nicht! Ich bin bei Dir! Ich stärke dich! Meine Kraft reicht aus!“ – Das gilt auch für Sie und für die Situationen, die Sie heute belasten. Gott ist größer als alle Widerstände und Nöte! Gott schenke Ihnen dafür offene Augen und den Frieden und die Geborgenheit, die nur ER uns geben kann!

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