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/ Wort zum Tag

1. Korinther 13,6

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Die Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit.

1. Korinther 13,6

Schöner kann man nicht beschreiben, was die Liebe ist, als es der Apostel Paulus im 1.Korinther-Brief Kapitel 13 tut. ,,Das Hohelied der Liebe” hat Martin Luther diesen Abschnitt überschrieben. Unser Tagestext gibt einen ganz knappen Eindruck von den Möglichkeiten dieser Liebe wider. Die Liebe hat viele Gestalten. Im Griechischen, der Sprache des Neuen Testaments, gibt es drei  verschiedene Ausdrücke für das, was wir alles mit Liebe bezeichnen. Da gibt es die ,,Philia”, die Freundesliebe, zu der die Treue und die Verlässlichkeit gehören. Es gibt den ,,Eros”, die leidenschaftlich begehrende und gewährende Liebe zwischen Mann und Frau; die Zärtlichkeit und das liebende Gefühl füreinander gehören zu ihr. Von dieser Liebe singt das Hohelied im Alten Testament. Und da ist die ,,Agape”, die Gottes- und Nächstenliebe. Die Fürsorge und das Mit-Leiden gehören zu ihr genauso wie die zu Opfern bereite Hingabe für den andern. Von der Agape-Liebe schreibt Paulus im 13. Kapitel des 1.Korinther-Briefes.

Diese drei Gestalten der Liebe sind zu unterscheiden, aber nicht auseinander zu reißen. Sie

hängen eng zusammen. Unsere Erotik-Liebe, unser liebendes und zärtliches Gefühl füreinander braucht die Philia-Liebe, die verlässlich und treu ist. Menschen, die sich lieben, müssen sich  aufeinander verlassen können. Da haben Ungerechtigkeit und Unwahrhaftigkeit keinen Platz. Darauf weist unser Tagestext hin.

Eros und Philia brauchen die Agape-Liebe, die Gottes- und Nächstenliebe, um Partner und

Partnerin so anzunehmen, wie sie sind. Mitleiden, Fürsorge, Verantwortung füreinander -

ohne die Agape-Liebe bricht auf Dauer jede Liebe zusammen. Wir brauchen die tragende Kraft der Gottesliebe, wenn unsere Liebe gelingen soll.

Unterschiede und Ergänzungen in den einzelnen Gestalten der Liebe werden deutlich. Die Eros- und die Philia-Liebe sind mehr auf das Liebenswerte im andern ausgerichtet. Die Agape-Liebe liebt auch das am andern, was nicht so liebenswert und sympathisch ist. So wie Gott uns auch liebt - so wie wir sind.

Lieben kann man nicht theoretisch. Zur Liebe gehören Taten. Wer andern immer nur mit Worten von seiner Liebe sagt, dem wird man diese Worte bald nicht mehr glauben, wenn nicht auch Taten die Wahrheit der Worte belegen. Jesus hat das seinen Freunden einmal in einem kurzen Satz deutlich gemacht: ,,Wer mich liebt, der wird mein Wort halten.” (Joh.14,23) Und der Apostel Johannes macht das an einem wichtigen Punkt konkret: ,,Wenn einer behauptet: ‘Ich liebe Gott’ und ...  dabei seinen Bruder hasst, dann lügt er. Wenn er seinen Bruder, den er sieht, nicht liebt, dann kann er Gott, den er nicht sieht, erst recht nicht lieben.” Liebe fordert eine Entscheidung heraus. Das ist in der Beziehung zum lebendigen Gott nicht anders als in unseren menschlichen Beziehungen. Gottes Liebeserklärung an uns ist eindeutig: ,,Gottes Liebe zu uns bat sich darin gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte. Durch ihn wollte er uns das neue Leben schenken.” Gottes Liebeserklärung gilt. Gültig für mich wird sie aber erst, wenn ich mich entscheide, anzunehmen, was er mir anbietet: Leben in der Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus. Wer ihn liebt, der lebt.

Wer dieses Ja sagt, kann erleben, wie diese Liebe in seinem Leben Kreise zieht. Sie durchdringt mit ihrer verändernden und erneuernden Kraft alles. Belastete Vergangenheit kann bereinigt werden. Die Freude an Gerechtigkeit und Wahrheit ist lebendig. Das eigene Lebensgefühl wird gut und stark: Ich bin wertvoll, denn ich bin von Gott geliebt. In den Beziehungen zu anderen Menschen entfaltet diese Liebe ihre heilende und tragende Kraft.

Ich spüre in mir: Wer liebt, der lebt.

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