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/ Wort zum Tag

1. Johannes 5,3

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer."

1. Johannes 5,3

Der Bibelvers steht in der Bibel ziemlich weit hinten -  im 1. Johannesbrief  Kapitel 5 Vers 3:
„Das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“
Stimmen Sie diesem Satz zu? So positiv von Geboten zu sprechen? Viele Menschen denken da ziemlich anders. Vor allem solche, die ihre Freiheit lieben und verteidigen wollen – und die sagen: Gebote engen doch nur ein. Sie nehmen mir die Freiheit. Sie sagen mir, was ich nicht tun darf. Im Verkehr – o.k., da müssen Regeln sein. Aber schon da fällt ja auf: Manche halten sich an eine Geschwindigkeitsbegrenzung, andere verstehen sie nur als Vorschlag und eine rote Fußgängerampel nur als eine Empfehlung.
Manche Menschen haben ein gespanntes Verhältnis zu Geboten, vor allem dann, wenn sie schon unter der Unfreiheit von totalitären Systemen gelebt haben. Tyrannen und Diktaturen haben schon immer versucht, durch Gebote und Verbote das Leben der Menschen zu regeln. Einengung, Überwachung und Grenzen waren die Folge.
Und wie sieht es bei den Geboten Gottes aus? Zum Beispiel bei den 10 Geboten im 2. Mosebuch oder beim Gebot der Gottes- und Nächstenliebe, das Jesus betont hat? Sind sie nur Einengung? Du sollst den Feiertag heiligen, die Ehe nicht brechen, nicht stehlen, nicht lügen, den Nächsten lieben wie dich selbst – schränken diese Anweisungen Freiheit nur ein?
Das Bibelwort für heute führt uns auf eine andere Spur, Gottes Gebote zu verstehen. Schon das Alte Testament erzählt: Die Zehn Gebote wurden von Gott dem Volk gegeben – gerade als es aus der Sklaverei in Ägypten ausgezogen war.  Das Volk Israel war auf dem Weg in die Freiheit. Und damit Freiheit gelingt und bleibt, darum gab Gott die Gebote. Er gab sie ja nicht allein. Die Bibel berichtet: Gott schloss einen Bund mit seinem Volk. Er sagte: Ich habe euch lieb. Und weil ich euch liebe und weil ich eure Freiheit will, darum gebe ich euch die Weisungen, mit denen ihr leben könnt. Gebote, damit Leben gelingt. Gebote als Ausdruck der Freiheit und Liebe.
Machen wir es konkret: Weil Gott sieht, dass Menschen immer wieder in die Falle geraten, einander zu belügen, darum gibt Gott das Gebot: kein falsches Zeugnis bitte übereinander. Ehrlichkeit und Offenheit sind Ausdruck der Liebe; diese Gebote engen nicht ein, sondern machen gemeinsames Leben möglich.
Oder: Nicht ehebrechen: Viele sagen heute: Warum sich daran halten? Ich habe die Freiheit, mit meiner Sexualität umzugehen wie ich will. Aber wir sehen an allen Ecken und Enden unserer Gesellschaft die Folgen: Seelische Verletzungen nach Ehebruch. Wie viele Frauen und Männer leiden darunter, erst recht die Kinder?
Oder nicht stehlen: Ehrlich mit Geld und Gut umgehen. Geiz, Gier und Korruption heißen die Schattenseiten. Aber langfristig hat sich in der Volkswirtschaft gezeigt: Der Ehrliche ist am Ende nicht der Dumme, sondern der Gesegnete!
Diese Beispiele zeigen: Es ist nicht ein Akt des zähneknirschenden Gehorsams, sich nach Gottes Geboten zu richten, sondern ein Akt der Liebe zu Gott. Denn seine Gebote engen nicht ein, sondern sind ihrerseits Ausdruck seiner Liebe zu uns.  Mose stieg auf den Berg, um Gottes Gebote zu empfangen. Jesus machte es umgekehrt: Er kam in die Tiefen unserer Welt, um uns Gottes Liebe zu bringen. Er kam, um uns den Weg zu ebnen, einander zu lieben. Wer sich davon prägen lässt, der wird in der Freiheit leben, zu tun und zu lassen, was Gott will. Und das ist dann nicht schwer.
 

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