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/ Wort zum Tag

1. Chronik 28,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Diene Gott mit ganzem Herzen und mit williger Seele! Denn der Herr erforscht alle Herzen.

1. Chronik 28,9

Was ist es eigentlich, was wir der kommenden Generation weitergeben sollen? Denn unsere Kinder werden einmal an unsere Stelle treten und ihrerseits die Verantwortung übernehmen, die wir jetzt haben. Was können wir tun, um ihnen den Weg in die Zukunft zu öffnen und nicht zu verbauen? Was ist unsere Verantwortung? Natürlich möchten wir ihnen helfen, eine gute Ausbildung zu durchlaufen. Wir wollen ihnen auch Werte vermitteln, auf die sie bauen können, Verantwortungsbewusstsein, Gemeinschaftssinn, Verlässlichkeit und Standfestigkeit. Wir wollen ihnen, mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe, Wurzeln vermitteln, aber auch Flügel, also Geborgenheit, aber auch Freiheit zu selbstständiger Entwicklung.

Das klingt durchaus plausibel, ist es auch. Wichtig ist es auch, und gesagt werden muss es gerade heute. Denn leider leben viele heute nur sich selbst, sie bereichern sich auf Kosten der Armen, sie häufen Schulden an, an denen nachwachsende Generationen noch lange zu tragen haben, sie holzen Regenwälder ab und beuten Länder der Dritten Welt aus, indem sie deren Rohstoffe nur für sich und ihre Lebenszeit nutzen. Darum ist es so wichtig, heute verantwortungsbewusst zu leben und das auch denen zu vermitteln, die nach uns kommen. Damit diese Welt Zukunft hat.

Aber, das ist nun die Frage: Wie kommt ein Mensch dazu, verantwortlich zu leben? Wer Verantwortung übernimmt, muss sie ja übertragen bekommen haben.  Wer verantwortlich ist, muss sich auch dem gegenüber verantworten, der ihn zu dem gemacht hat, was er ist.

In unserem Wort zum Tage geht es genau um dieses Thema. König David ist dabei, Macht abzugeben. Er weiß, dass es nicht mehr seine Aufgabe sein wird, Gott einen Tempel zu bauen. Dazu war er zu sehr Kriegsherr und hat seine Hände zu oft mit Blut besudelt. Aber Salomo, sein Sohn, der soll das tun. Der soll Verantwortung für die Zukunft übernehmen. Wie vermittelt David seinem Sohn Salomo, was Verantwortung ist?

Unser Bibelwort sagte ganz klar: Indem er ihn auf den lebendigen Gott verweist. Dieser Gott ruft in die Verantwortung. Ihm gegenüber soll Salomo verantwortlich sein. Und was soll Salomo tun?

Was hier steht, klingt vielen Christen vertraut, sogar zu vertraut. Klar, denken wir, dem Herrn dienen, das wollen wir doch auch. Nur enthält unser Wort zum Tage eine Besonderheit: Es geht nicht einfach darum, dem Herrn zu dienen, irgendwie, wie es denn in unseren Alltag hineinpasst. Es geht darum, dem Herrn von ganzem Herzen und mit williger Seele zu dienen. Es geht darum, ihn, Christus, wirklich die Mitte unseres Lebens sein zu lassen. Halbherzigkeit kann es nicht sein.

Mich bewegt hier vor allem das Wort „ganz“. Es gibt so viele halbe Sachen. Vieles sagen wir, weil es andere auch tun. Viele Aussagen in Kirche und Politik sind diplomatisch ausgewogen und entsprechen dem Zeitgeist. Vieles hat mit faulen Kompromissen zu tun. Vieles auch mit „ja, aber!“ Wer dagegen zu seiner Überzeugung steht, der eckt schnell an. Wer Jesus Christus als die einzige Wahrheit für alle Menschen verkündet, der wird schnell als Sektierer abgestempelt. Wer sagt, die Bibel ist das Wort Gottes, unter das wir uns zu stellen haben, gilt bald als Fundamentalist. Wer ein Leben führen möchte, das biblischen Leitlinien und Werten entspricht, erntet Kopfschütteln.

Aber genau darum ging es damals dem König David. Das sollte Salomo wissen, das sollen wir wissen: Gott will uns ganz. Er will, dass wir mit ganzem Herzen bei ihm sind. Denn das steht dahinter: Wer sich Gott mit Herz und Seele ganz verantwortlich weiß, der wird nicht in die eigene Tasche wirtschaften auf Kosten anderer. Der wird nicht nur an sich denken, sondern er weiß um seine Pflicht gegenüber der nachwachsenden Generation. Er wird Gott um Rat fragen, wenn es um Lebensentscheidungen geht. Er wird sich nicht über andere stellen.

Das ist nicht immer leicht, aber es hat eine große Verheißung. Im gleichen Kapitel, in dem unser Wort zum Tage steht, sagt David seinem Sohn Salomo - aber auch uns - zu, ein paar Verse später: „Fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken. Gott wird mit dir sein und wird die Hand nicht abziehen und dich nicht verlassen.“

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