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Bin ich liebenswert?

/ Wochenration / Lesezeit: ~ 3 min

Bin ich liebenswert?

Wofür du geschaffen wurdest.

Vor einigen Tagen hatte ich ein längeres Gespräch mit einer Mutter und ihrem 14-jährigem Sohn. Die Verabschiedung der Mutter war etwas überraschend für mich. Sie sagte zu ihrem Sohn, mich halb anschauend: „Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich auf jeden Fall mit Herrn Dölle zusammenarbeiten. Der ist sehr nett und lieb“.

Meine Reaktion darauf war „Ja, das bin ich“. Die Verwunderung über meine Aussage war der Mutter anzusehen. Und ich setzte noch einen drauf: „Ja, ich finde mich auch sehr angenehm“. Ein fragender Blick ihrerseits – und dann gingen beide.

Viele junge Menschen lehnen sich ab

Einige Stunden später sprach ich mit einer 15-jährigen Jugendlichen. Was sie mir berichtete und wie sie über sich selbst sprach, passte so gar nicht in die Kategorie „liebenswert sein“. Eher versuchte sie, mich vom Gegenteil zu überzeugen.

In vielen der tieferen Gespräche, die ich mit (jungen) Menschen führe, geht es um Annahme und Akzeptanz. Die wesentliche Frage ist, ob sie wirklich liebenswert sind. So richtig vorstellen können einige sich das gar nicht – vielleicht, weil sei es noch nie gehört haben; vielleicht, weil Menschen das Gegenteil über sie erzählen. Aber vielleicht auch, weil einige der Handlungen der jungen Leute eher in die entgegengesetzte Kategorie fallen.

Ein Identitätsproblem

Und so erlebe ich immer wieder junge Menschen, die sich nicht liebenswert finden. Mit dieser Art von Ablehnung meine ich nicht kurzzeitige Phasen, in denen man aufgrund von negativen Verhaltensweisen, Fehlern oder auch Sünde mal ein „Ich bin nicht ok“ von sich gibt oder über sich denkt. Nein, diese Selbstablehnung geht viel tiefer und ist unabhängig von Taten. Sie ist aus meiner Sicht ein tiefes Identitätsproblem.

Wahrscheinlich kennt ihr sie auch. Menschen, welche sich nicht (immer) als liebenswert ansehen. Sondern eher als Versager. Als Idiot. Als Looser. Als Opfer. Sich selbst als ein Wesen sehen, das Schlechtes verdient hat. Ich bin immer wieder erstaunt – nein, eigentlich eher schockiert - dass dies so viele Menschen betrifft.

Unsere Erfahrungen prägen uns

Irgendwie sind wir doch alle gleich. Jeder möchte geliebt werden, jeder Mensch ist auf der Suche nach einem Ort, wo er oder sie dazugehört. Wir alle haben Erfahrungen gemacht oder Situationen erlebt,

  • in denen wir uns nicht geliebt gefühlt haben und auch nicht geliebt wurden
  • in denen wir dachten, dass andere bevorzugt werden
  • in denen wir uns abgelehnt fühlten.

All diese Erfahrungen beeinflussen uns, ob bewusst oder unbewusst. Sie beeinflussen uns auf unserer Lebensreise – denn jeder von uns ist unterwegs und noch nicht endgültig angekommen.

Gott will uns wissen lassen, wie sehr er uns liebt

In der Bibel können wir lesen, dass Gott uns schon vor der Erschaffung der Welt kannte. Wenn wir das Leben einiger Menschen in der Bibel verfolgen, dann wird eines klar: Gott will uns wissen lassen, wie sehr er uns liebt. Im Alten steht zum Beispiel: „Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ (Jeremia 31,3 LUT)

Dieses „je und je geliebt“ bedeutet: Es gibt keinen Zeitpunkt in deinem Leben, an dem Gott dich nicht geliebt hat. Sein Versprechen ist ein ewiges Liebesversprechen.

Geschaffen, um geliebt zu werden

Ich werde gerne geliebt. Wir alle sind geschaffen worden mit dieser Erwartung und Hoffnung, geliebt zu werden. Wahrscheinlich gibt es da ein Gen in unserer DNA. Diese Liebessehnsucht ist manchmal versteckt. Einige wissen auch gar nicht, wonach sie eigentlich suchen.

Und so wird gesucht – in Beziehungen, Arbeit, Sport, Hobbys etc. Das Suchen nach Liebe. Nach Gesehenwerden. Nach Wertschätzung. Nach Anerkennung. Und auf dieser Reise nach bedingungsloser Liebe und dem Erkennen der eigenen Würde wünsche ich jedem, bei Jesus anzukommen. Ich bin davon überzeugt, dass nur dort die einzig perfekte, unumstößliche Liebe zu finden ist.

Ich habe vorhin dieses Wort „Identitätsproblem“ genutzt. Letztlich ist dein und mein Wert nicht abhängig von dem, was wir tun. Unser Wert sollte bestimmt werden durch den, der uns geschaffen hat.

Ich wünsche dir, dass du dies entdeckst – denn du bist liebenswert. Hör auf zu argumentieren, es nicht zu sein. Denn das ist eine Lüge. Die Wahrheit ist viel schöner, als du dir vorstellen kannst.

Dieser Text von Leo Dölle wurde zuvor auf www.keineinsamerbaum.org veröffentlicht.

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