05.12.2022 / Andacht

Worte der Liebe direkt aus dem Herzen

In der Bibel erleben wir direkte Begegnung mit Gott und seiner verwandelnden Kraft.

„Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens“ (Hebräerbrief 4,12-13).

Waren Sie schon einmal verliebt? Sicher, jeder von uns hat dieses Gefühl der tiefen Verbundenheit mit einem anderen Menschen schon erlebt. Können Sie sich noch daran erinnern, wie es einmal begann? …dieses Kribbeln im Bauch. Dieses Gefühl, wenn man einem Menschen begegnet, der einem in besonderer Weise berührt. Der Sehnsüchte des Geborgenseins in uns weckt. Dessen Nähe man sucht – freudig aber auch gleichzeitig ängstlich. Ein scheuer Blickwechsel.

Die Frage, die sich auftut: Mag er oder sie mich so wie ich ihn oder sie? Und dann der Augenblick, wenn der Blick erwidert wird. Man schaut sich in die Augen – lautlos. Das geht durch Mark und Bein. Dieser Blick sagt mehr als tausend Worte. Es bedarf dann eigentlich nur noch drei Worte, die den Blick unmissverständlich bestätigen. „Ich liebe dich!“ das kommt aus dem Herzen das geht direkt ins Herz (Ich weiß nicht, wie die Wirkung per Mail, SMS, oder WhatsApp, ist. Ein bisschen der Wirkung bleibt vielleicht im Netz hängen).

Aber direkt und im Herzen entfalten die Worte ihre Wirkung – manchmal für ein ganzes Leben. … ein besonderer Zustand, den man nicht vergisst. So muss es Saulus ergangen sein, als er seine Begegnung mit Gott hatte. Eine Begegnung, die seinen Namen in Paulus, seine ganze bisherige Einstellung und sein ganzes Leben änderte.

Gottes Wort, seine Liebeserklärung an uns Menschen, ist in der Bibel zu lesen. Je mehr wir uns damit beschäftigen, umso mehr kann sich Gottes Wort, sein Geist in uns entfalten und aus uns heraus sprechen und walten. Worte sind mächtig. Gottes Wort ist lebenspendend. Worte können auch eine geradezu vernichtende Wirkung haben.

Kämpfe und Kriege beginnen mit Worten. Ein Wort gibt das andere. Es führt zum Streit zu Gewalt und irgendwann lässt man dann Waffen sprechen. Schlechte Worte sind das Grundübel aller negativen Aus-wirkungen. Sie entstammen einem üblen, kranken Geist.

Im Gebet können wir immer und zu jeder Zeit um die richtigen Worte bitten. Im Glauben und Gebet erfahren wir Gemeinsamkeit mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Mit seinem Geist getränkt, können wir Gottes Wort wie ein Samenkorn in uns keimen, ja wachsen lassen. Es erfüllt uns mit unendlicher Liebe für uns selbst und unsere Mitmenschen. Es führt uns zum Ewigen Leben mit Gott.

Worte können aufbauend aber auch vernichtend sein. Schwerter dienten ehemals der Verteidigung. Als Kriegswerkzeug dienen jedoch in der heutigen Zeit vernichtendere Waffen.

Ich habe mir vorgestellt, wann im Leben Worte wie ein zweischneidiges Schwert wirken, die durch Mark und Bein dringen. Da ist mir einiges aus meiner Kindheit eingefallen. Laute Warnungen von Eltern und Großeltern, wie: Vorsicht, heiß! Achtung, scharf! Pass, auf, das Wasser ist zu tief…! Das sind Mahnungen zur Vorsicht, sodass wir unbeschadet durchs Leben gehen mögen. Worte die laut und harsch ausgesprochen, jedoch allesamt gut und liebevoll gemeint sind. Sie prägen sich ein und schützen uns in gefährlichen Situationen. So wie Gott uns zur Orientierung die zehn Gebote gegeben hat.

Worte bewirken viel. Sie entstammen den Gedanken und dem Geist in uns. Sie sind Ausgang von allem Guten und auch Bösen. Sie sind Grundlage des Gespräches und Ausdruck unserer Liebe zu Gott, unserer Liebe zum Nächsten. Das Wort Gottes ist Gott selbst. Es ist lebendig. Es zeigt sich durch den Geist der Liebe. Im Wort – der Bibel – erleben wir direkte Begegnung mit Gott und seiner verwandelnden Kraft. Es ist kein zweischneidiges Schwert, das tötet, sondern das Leben schafft.

Autor/-in: Heike Knauff-Oliver

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