04.10.2023 / Wort zum Tag

Wo kann ich Gottes Handschrift erkennen?

Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.

Apostelgeschichte 14,17

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Ab und zu bekomme ich noch Briefe mit der Post. Das sind dann entweder Glückwunsch-karten zum Geburtstag, Einladungen zu einem besonderen Fest oder Wünsche zu Weihnachten und zum Jahreswechsel. Bei den meisten Karten weiß ich sofort, wer der Schreiber ist. Ohne, dass ich den Absender gelesen habe. Das liegt daran, dass ich die Handschrift einer Person zuordnen kann. Es gibt so viele unterschiedliche Handschriften wie es Menschen gibt. Graphologen behaupten, dass unsere Handschrift mehr über uns aussagt, als uns bewusst ist.

Gottes Handschrift können wir am eindrucksvollsten in der Natur erkennen. Das erlebe ich deutlich in unserem Garten: Ich kann den Boden vorbereiten, die Pflanzen in die Erde setzen, wenn nötig gießen, aber das Wachsen kann ich nicht beeinflussen. Das geschieht auf wundersame Weise, mal üppig und ein anderes Mal auch weniger gut.

„Gott hat sich nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.“  So lesen wir es in Apostelgeschichte Kapitel 14, Vers 17.

Paulus und Barnabas befinden sich auf ihrer ersten Missionsreise. Sie treffen in Lystra ein, einer Stadt in Kleinasien im Südwesten der heutigen Türkei. Die Menschen kommen neugierig zum Versammlungsplatz. Unter den Zuhörern ist auch ein gelähmter Mann. Paulus erzählt von Jesus und dass er ausnahmslos alle Menschen liebt und dass ihm besonders die Menschen am Rande der Gesellschaft am Herzen liegen. Paulus blickt den Gelähmten an. Er spürt: Der Mann hat den Wunsch, gesund zu werden. Da sagt Paulus zu ihm: Stell dich auf deine Beine. Und das Wunder geschieht. Der Mann kann laufen. Den Zuhörern ist sofort klar, so ein Wunder kann nur Gott vollbringen. Deshalb gehen sie davon aus, dass Paulus und Barnabas Götter seien. Sie möchten ihnen Opfer bringen. Aber die beiden Missionare weisen das zurück. Sie haben den Auftrag, den Anwesenden den einzig wahren, lebendigen Gott bekannt zu machen. Den Gott, der Himmel und Erde gemacht hat.

Die falschen Götter, die sich Menschen zu welchen Zeiten auch immer einfallen lassen, können nichts und haben noch nie etwas hervorgebracht. Deshalb spricht Paulus von den Dingen, die auch die Zuhörer verstehen können. Die Dinge, die sie vielleicht als Selbstverständlichkeit betrachten. Das, was sie jeden Tag an Gutem erleben. Dieser Gott gab euch Sonne und Regen und ließ die Ernte reifen. Er gab euch zu essen und machte euch glücklich. Gott war da, auch wenn die Menschen im damaligen Griechenland noch gar nichts von ihm wussten.

Auch wir hören oft, dass Menschen vom „Wunder der Natur“ sprechen. Aber um zu verstehen, wer dieses Wunder bewirkt, braucht es noch etwas anderes. In Jesus Christus hat sich der lebendige Gott offenbart. “Zu ihm sollt ihr euch hinwenden, ihn sollt ihr verehren.“ So verkündigt es Paulus den Griechen damals. Durch Jesus ist Gott Mensch geworden. Und Jesus zeigt uns die Art Gottes so, dass wir es verstehen können. Deshalb ist er nicht fern von uns, sondern ganz nah.

Wie ist das bei mir? Erkenne ich Gottes Handschrift in meinem Leben? Ist Gott mir nah, aber ich schaue gar nicht richtig hin und übersehe, wie viel Gutes er mir jeden Tag tut? Sicher nehme ich vieles nicht wahr, weil es so selbstverständlich ist.

Ich möchte genauer hinschauen. Ich möchte mir bewusst machen, wie viele Wunder in den kleinen Dingen des Alltags stecken. Und dann werde ich dem Danke sagen, der für diese Wohltaten verantwortlich ist.

Autor/-in: Erika Best-Haseloh