05.02.2023 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Wer weiß, was morgen ist!

Am guten Tage sei guter Dinge, und am bösen Tag bedenke: Diesen hat Gott geschaffen wie jenen, damit der Mensch nicht wissen soll, was künftig ist.

Prediger 7,14

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Ich bin gesund. Jedenfalls die meiste Zeit des Jahres und ganz grundsätzlich im Leben. Auch wenn ich ein chronisches Leiden habe, das jederzeit akut werden kann und mir dann einen spontanen Besuch im Krankenhaus beschert. An diese und einige weitere Tatsachen in meinem Leben muss ich denken, wenn ich diesen Vers aus dem Buch Prediger lese: "Wenn es dir gut geht, dann freu dich über dein Glück, und wenn es dir schlecht geht, dann bedenke: Gott schickt dir beides, und du weißt nie, was die Zukunft bringen wird" (Prediger 7,14).

Dieser Satz ist schon sehr alt, und er stimmt heute immer noch. Er drückt eine unumstößliche Lebenswahrheit aus. An den Tagen, an denen es mir gut geht, sollte ich mich auch darüber freuen. Und nicht etwa darüber spekulieren, was mir passieren könnte, oder das Haar in der Suppe suchen, um mir und allen anderen einzureden, wie schlecht es mir doch eigentlich geht! Wenn es mir gut geht, dann sollte ich mich darüber freuen. Habe ich ein Dach überm Kopf, habe ich was zu essen und ein Bett, in dem ich schlafen kann? Habe ich eine Familie, mit der ich zusammenleben kann und die ich liebe? Habe ich eine Arbeit, kann ich Menschen helfen und sie glücklich machen?

Ich weiß nicht, ob es morgen nicht schon völlig anders ist! Das sollte mir keine Angst machen, sondern mich lehren dankbar zu sein und demütig. Und aus Dankbarkeit und Demut kommt ein glückliches und zufriedenes Leben, das den Augenblick des Glücks zu schätzen weiß. Ich wünsche Ihnen so ein Leben.

Autor/-in: Horst Kretschi