07.11.2019 / Wort zum Tag

Wer bleibt übrig von unserem Leben?

Wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir wie unsere Väter alle. Unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten und bleibet nicht.

1. Chronik 29,15

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Wer bleibt übrig von unserem Leben?

Eigentlich wird diese Frage anders gestellt, nämlich so: Was bleibt? Es ist die Frage, wenn menschliches Leben dem Sterben entgegen geht. Und nachdem die Angehörigen sich zur Beerdigung versammelt hatten, müssen sie mit dem, was bleibt, umgehen. Das sind z. B. materielle Werte oder auch Schulden. Dazu kommen die bleibenden Erinnerungen schriftlich und in Gedanken. Es sind Fotos, Videos und Gegenstände. Aber ist das wirklich alles, was von unserem Leben übrig bleibt, bis hin zum Nichts? Diese Vergänglichkeit und die Reste menschlichen Lebens werden in der Bibel mehrfach angesprochen. So auch in dem Satz aus dem ersten Buch der Chronik. Im Kapitel 29 steht: „Wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir wie unsere Väter alle. Unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten und bleibet nicht.“

Das war dann unser Leben und nichts bleibt übrig. Und so hatte es begonnen am Anfang unseres Lebens: Wir waren nackt, hatten nichts zum Anziehen und keinerlei Besitz. Jetzt aber, Jahrzehnte später, genießen oder auch erleiden wir die Zeit des materiellen und geistigen Besitzes.

Aber dann kommt früher oder später die Zeit, in welcher wir erkennen: „Unser Leben wird weniger“. Wir sehen das an Gegenständen, Kleidung, Medien und Geräten, die wir nicht mehr brauchen.

Und eines Tages kommt das Ende unseres irdischen Lebens. Ist also alles am Ende? Nein!

Im Buch 1. Chronik 29 wird uns Folgendes erzählt:

König David hatte seinen Sohn Salomo zum Nachfolger bestimmt als König. Nun wurde am Regierungssitz in Jerusalem der Tempel zur Ehre Gottes geplant.

Alles wurde aus Spenden finanziert. Es gibt ein großes Dankgebet von David mit diesem Inhalt: Alles ist Gottes Eigentum und Gott hat die Menschen daraus reichlich beschenkt.  Und dann mittendrin - ohne Übergang - werden wir überrascht mit diesem Satz:“……Unser Leben auf der Erde ist vergänglich wie ein Schatten ohne Hoffnung auf Dauer.“ Diese Feststellung ist die Frage nach Sinn und Ziel unseres Lebens.

So wie Wolken, Winde und Zeiten vorbeigehen, so ergeht es auch unserem irdischen Leben. Aber Jesus Christus und die Glaubensverbindung zu ihm bleiben.

Dazu gibt es ein Gebet von Jesus Christus, dem Sohn Davids! In Johannes 17 betet Jesus: „Das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus erkennen.“ 

Wesentlich in dieser Fürbitte ist, dass die Menschen das Wesen Gottes und Jesus als Sohn Gottes begreifen. Dazu wurden wir Menschen von Gott geschaffen, dass wir das ewige Leben durch die Auferweckung Jesu vom Tod erhalten. Dieses Ereignis kommt  bei uns an durch die Erkenntnis über Jesus Christus. Diese ereignet sich in der persönlichen Glaubensbeziehung zu Jesus Christus. Dafür setzt sich Jesus im Gebet ein. Damit lädt er uns heute ein, den Weg des Glaubens weiterzugehen. Dort werden wir neue Erfahrungen mit ihm machen, in denen unsere Erkenntnis wachsen kann.

Daraus ergibt sich die Antwort auf die am Anfang gestellte Frage: Wer oder was bleibt übrig von unserem Leben? Jesus Christus ist unser entscheidender Trost im Sterben und im Leben. Damit haben wie schon heute Anteil für eine bleibende Zukunft des Lebens in Christus.

Autor/-in: Pfarrer Heinz-Günther Brinken