15.01.2022 / Wort zum Tag

Wenn kein Ausweg mehr scheint

Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

2. Korinther 5,21

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Das Telefon klingelt. Florian ist dran. „Ich muss euch was sagen: der Papa ist tot. Er ist mit seinem Auto gegen einen Baum gefahren. Extra.“ Wir sind fassungslos. Dietmar – immer gut gelaunt, charmant, unternehmungslustig - und jetzt das? Wir kennen ihn schon seit Jahrzehnten, sind auch mal mit ihm und seiner Familie in Urlaub gefahren. Aber dann ging seine Ehe auseinander. Jetzt war er nicht mehr unternehmungslustig. Jetzt wurde er ruhelos. Immer auf der Suche nach einem Kick. Immer musste es etwas Besonderes sein.

Einmal fragte er uns nach Geld. Aber die Geschichte, die er uns auftischte, war so an den Haaren herbeigezogen, dass er schnell zugeben musste, dass er gelogen hatte. Den wirklichen Grund, warum er Geld brauchte, wollte er uns nicht verraten. Unser Kontakt verlor sich. Und jetzt diese Nachricht … Nach und nach kam immer mehr ans Licht, erzählte uns sein Sohn. Er hatte immense Schulden angehäuft, Frauengeschichten, fragwürdige Geschäfte.

Und dann wurde er so krank, dass er schon seit ein paar Monaten nicht mehr arbeiten konnte. So viel lag auf seinen Schultern. Und er hatte keinen, dem er sich anvertrauen wollte. Er war doch immer der Starke gewesen. Konnte er diese ganzen Fehler zugeben? Als Ausweg sah er nur den Selbstmord ….

„Aber er glaubte doch an Gott!“ sagte sein Sohn. „Er weiß doch, dass das eine schlimme Sünde ist, sich selbst das Leben zu nehmen!“

Unser Freund hat sich wirklich viele Schulden aufgeladen. Solche, die man mit einem Geldbetrag benennen kann. Und auch solche, wo er an Menschen schuldig geworden ist, wo er andere verletzt hat. So viele Schulden, dass der Rest seines Lebens nicht mehr gereicht hätte, sie zu begleichen, sie wieder gut zu machen.

Was ist, wenn man seine Schulden nicht mehr loswerden kann?

Der Apostel Paulus schreibt in einem Brief: Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

Wir Menschen können uns weiß Gott so in unserer Schuld verstricken, dass wir nicht mehr ein noch aus wissen. Gott bietet einen Ausweg an. Er sagt: Genau dafür ist Jesus gestorben. Stellvertretend für dich. Wenn du an ihn glaubst, dann kannst du all das, was du angerichtet hast, bei ihm abladen. Jesus hat die Strafe auf sich genommen, die du eigentlich hättest tragen müssen. Dadurch kannst du aber jetzt frei sein. Du darfst leben!

Ja, unser Freund hat an Gott geglaubt. Aber manchmal braucht man auch als Christ einen Menschen, der einem diesen Trost von Gott zuspricht. Es hätte einen Ausweg gegeben, auch für ihn. Jetzt ist es anders gekommen. Er hat die Chance verpasst zu erfahren, dass sein Leben mit Gottes Hilfe wieder hätte gut werden können. Aber ich bin sicher: Gott hat unseren Freund erwartet. Und da, wo er jetzt ist, wird er den Frieden haben, den er in diesem Leben nicht mehr bekommen konnte.

Autor/-in: Dorothee Döbler