10.07.2018 / Polizei

Wenn der HERR die Stadt nicht bewacht...

Zwei Hamburger Polizisten halten Gebet für die beste Waffe gegen Gewalt.

Ein Demonstrant wirft von einem Dach einen Molotow-Cocktail auf Polizisten. Barrikaden brennen und Geschäfte werden geplündert. Bilder, die sich unweigerlich mit dem G20-Gipfel in Hamburg verbinden.

Bewahrung während des G20-Gipfels

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Zwei Hamburger Polizisten zum Thema Gebet gegen Gewalt

Genau ein Jahr später zieht Torsten Bödeker, Leitender Polizeidirektor bei der hanseatischen Polizei, eine erstaunlich positive Bilanz: „Da ist ganz viel Bewahrung geschehen, wo Menschen hätten sterben können, weil Häuser abgebrannt wären. Menschen haben mit Horror aus den Fenstern geschaut. Aber es ist glimpflicher abgelaufen, als es hätte ausgehen können.“

Bewahrung mitten im Chaos. Dort, wo die Polizei wegen der massiven Gewalt, die auch gegen sie gerichtet war, nicht rechtzeitig vor Ort sein konnte. Das führt Torsten Bödeker auf Gebet zurück von vielen Christen, die sich im Netzwerk „Gemeinsam für Hamburg“ zusammengeschlossen haben.

Eine nüchterne Bilanz der Gewaltbereitschaft

Bödeker und sein Kollege, Hauptkommissar Holger Clas, sind gemeinsam aktiv in der Christlichen Polizeivereinigung. Clas denkt nicht nur zurück an den G20-Gipfel. Er beobachtet allgemein eine zunehmende Gewaltbereitschaft, gerade auch von Menschen, die als Asylsuchende nach Deutschland kommen. „Das ist nicht überraschend. Diese Leute kommen aus anderen Kulturkreisen, in denen andere Werte gelebt werden.“

Clas fordert eine nüchterne Analyse der Probleme. Eine rosarote Brille, die nur von den gesellschaftlichen Verhältnissen der letzten Jahrzehnte in Deutschland ausgeht, helfe nichts.

Gebet gegen Gewalt

Was also tun? Torsten Bödeker sieht hier die Christen im Land am Zug: „Als Christliche Polizeivereinigung wollen wir gar nicht in die politische Diskussion hinein. Wir wollen anregen, für polizeiliche Arbeit zu beten.“

Gebet angesichts von zunehmender Gewalt – egal ob unter Asylbewerbern oder bei Großereignissen? Das klingt auf den ersten Blick naiv. Doch Torsten Bödeker, als Leitender Polizeidirektor ein Mann mit mehreren Jahrzehnten Berufserfahrung, widerspricht. Er verweist auf die Bibel. Im 127. Psalm steht: „Wenn der HERR die Stadt nicht bewacht, dann wachen die Wächter umsonst!“ Bödeker dreht diese Aussage gerne um: „Wenn Gott die Stadt bewacht, dann wachen wir eben nicht umsonst.“ Jeder könne daher durch Gebet viel für die Sicherheit in Deutschland beitragen.

Autor/-in: Oliver Jeske

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