24.01.2020 / Wort zum Tag

Wem gebe ich Rechenschaft?

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„Wenn ich Chef wäre, würde ich alles ganz anders machen!“ Das habe ich oft gehört, gedacht und auch selbst gesagt.

Mein Chef gibt mir klare Anweisungen, was ich tun soll. Wie ich meine Arbeit in seinem Sinne und damit zum Wohl des Betriebes ausführen soll. Von mir aus würde ich bei manchen Dingen anders handeln – aber: ich bin an meinen Auftrag, bin an meinen Chef und seine Anweisung gebunden.

Ich habe die Verantwortung übernommen, in seinem Sinne zu handeln. Je nachdem wie ich diese Verantwortung wahrnehme, werde ich von ihm beurteilt. Mache ich meine Sache gut in seinem Sinne, werde ich höchstwahrscheinlich Lob erhalten. Verhalte ich mich darüber hinaus loyal, verlässlich und treu ihm gegenüber kann ich evtl. mit seinem Vertrauen rechnen.

Bin ich hingegen nachlässig in meinem Inneren gegen ihn oder schade dem Betrieb, werde ich höchstwahrscheinlich nicht mehr lange dort sein. Kein Chef lässt sich so etwas gefallen. Eine grundlegende Lebenswahrheit ist: Ich bin immer jemandem verantwortlich. Das ist in der Ehe, in Beziehungen und Freundschaften nicht anders. Auch bei Gott nicht. Die Bibel, das Buch Gottes, spricht davon, dass er mich geschaffen und mir für mein Leben eine Verantwortung gegeben hat, Gutes zu tun. Es ist nicht beliebig, was ich damit anfange. Ich habe wohl oft eine freie Wahl, kann mich entscheiden – aber die Verantwortung bleibt bei mir. Ver-ant-wortung heißt im weiteren Sinne Antwort geben, dem, der sie von mir verlangt.

Gott hat dem Mensch ins Herz gelegt, das Gute zu tun, weil er selbst gut ist. Bereits in den zehn Geboten, die dem Volk Israel vor langer Zeit gegeben wurden, ist deutlich erkennbar:

„Als meine Leute, tut dem anderen nicht Böses, verletzt nicht, hasst nicht, betrügt nicht und tötet sie nicht. So will ich es!“ Er hat diesen Auftrag an den Menschen durch Jesus Christus nochmal bekräftigt, diesmal für alle Menschen der Welt, die an ihn glauben: „ Mein Wesen ist die Güte, die Liebe, die Barmherzigkeit und die Geduld – bitte tut dasselbe!“

Gott hat nicht zum Spaß geredet, es ist ihm ernst. So ernst, dass er uns die Freiheit aber auch die Verantwortung in die Hand gegeben hat. Es ist ihm so wichtig, dass er es als Spott empfindet, wenn er nicht ernst genommen wird. Wenn der Mensch es so macht, wie er selbst will.

Wenn er nicht nach Gott fragt. Wenn er sich nichts von Gott sagen lässt.

Deshalb steht im Brief an die Galater, Kapitel 6, ‚Vers 7 die Warnung: „Irrt Euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten, was der Mensch sät, wird er ernten.“ Das klingt hart.  Das heißt, der Mensch muss Gott Rechenschaft darüber abgeben, was er getan hat. Hat er im Sinne seines Schöpfers, seines Erlösers, nach seinem Wesen und Auftrag gehandelt? Oder hat er sein eigenes Ding gemacht, ohne nach Gott zu fragen? Was kam dabei raus? Wie ist sein Leben gelaufen?

Was hat er daraus gemacht? Gut, wenn ich darüber Bescheid weiß und eine Antwort geben kann, nach meiner Verantwortung.

Dieses Rechenschaft geben höre ich nicht gerne. Es kommen mir Bilder vom harten Chef, dem nie etwas recht ist, der kein Lob kennt und nur beurteilt nach eigenen willkürlichen Maßstäben.

Aber: Gott ist zum Glück anders. Er lässt mich nicht alleine, wenn ich mein Leben vor ihm verantwortlich leben will, wenn ich manche Dinge unterlasse, die er nicht will und manche Dinge mache, weil er will.

Er gibt mir Hilfe, Unterstützung und fördert mich in den Dingen, die ich doch gerne von Herzen gut machen möchte, aber oft nicht schaffe. Das gibt mir Trost und lässt mich ohne Angst und Druck mein Leben leben.

Ich vertraue Gott, ebenso wie Gott mir vertraut, dass ich seine Sache gut machen will. Seine besondere Liebe, die will, dass mein Leben gelingt zu seiner Ehre.

Autor/-in: Werner Karch