30.10.2023 / Wort zum Tag

Was setze ich ein?

Das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit für immer.

Jesaja 32,17

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Angenommen, Sie sind Ingenieur und mit der Entwicklung von Motoren beschäftigt.
Sie fragen sich: Was muss ich reinstecken, damit aus der Maschine möglichst viel Leistung rauskommt?

Angenommen, Sie sind Trainer in der Fußballmannschaft in Ihrem Dorf. Sie fragen sich: Was muss ich reinstecken an Training, an Betreuung, damit beim nächsten Spiel möglichst ein Sieg herauskommt?

Oder: Angenommen, Sie haben einen Sohn. Und Ihr Sohn hat ein Sparschwein. Und auch er fragt sich: Was muss ich reinstecken, damit am Weltspartag viel rauskommt? Na ja, vielleicht fragen eher Sie sich das und nicht Ihr Sohn. Der bringt vermutlich sein Sparschwein lieber zu Ihnen, damit Sie etwas reinstecken. Und dann bringen Sie es zusammen zur Bank. Und ob es sich dann gelohnt hat, merkt der Filius recht schnell.

Welcher Einsatz bringt welchen Ertrag? Was im Ergebnis später herauskommt, hängt auch davon ab, was wir vorher investiert haben.

Also noch einmal „angenommen“: Angenommen, Sie würden Gerechtigkeit investieren. Was käme dabei wohl heraus? Was ist der Ertrag, wenn Sie Gerechtigkeit in Ihr Leben, in Ihre Familie und unters Volk bringen? Überlegen Sie ruhig noch einige Augenblicke: Gerechtigkeit investieren – was bringt das?

Ich schlage schon mal die Antwort dazu auf. Die Antwort steht in der Bibel. Im Buch Jesaja, Kapitel 32, Vers 17. Es ist das Losungswort der Herrnhuter Brüdergemeine für heute: „Das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit für immer.“

Das Losungswort ist hier in der Übersetzung der Züricher Bibel zitiert. In der Luther-Übersetzung steht für das Wort „Werk“ das Wort „Frucht“. Die Aussage ist dieselbe: Wenn Sie Gerechtigkeit einsetzen, kommt Friede dabei heraus. Wenn Sie Gerechtigkeit investieren, ist der Ertrag Ruhe und Sicherheit. Einfach leben können – ohne jede Angst. Wenn Sie Gerechtigkeit auf dem Acker Ihres Lebens aussäen, werden Sie Frieden und ein sicheres Leben ernten. Das ist doch mal ein Wort!

Falls Sie jetzt langsam die Stirn runzeln und sich fragen: Stimmt das denn wirklich? Oder falls Sie schon widersprechen: Also, so stimmt das nicht. Das habe ich schon zigmal anders erlebt. Der Ehrliche ist der Dumme. Und wenn ich es fair und gerecht machen will, nutzt das wieder irgendjemand schamlos und zu seinem Vorteil aus.

Ich habe mich gefragt: Was hindert uns denn, Gerechtigkeit einzusetzen? Ist es die Angst, dabei zu kurz zu kommen? Vielleicht fallen Ihnen Erlebnisse ein, bei denen Sie übersehen wurden oder sich übergangen gefühlt haben. Vielleicht bremsen Sie Enttäuschungen, weil das mit dem Frieden als Ergebnis so einfach doch nicht war. Oder: Vielleicht sind Sie sogar davon überzeugt, dass wir das gar nicht können – gerecht leben und handeln. Frieden schaffen. Weil: Was ich investieren will, muss ich doch zuerst selbst haben.

Ich finde es sehr spannend, dass Jesaja kurz vor diesem Satz in Vers 15 davon spricht, dass der Geist aus der Höhe, also der Geist Gottes, kommen wird. Und der wird Recht und Gerechtigkeit bringen. Und dann wird Friede wachsen und ein Leben in Ruhe und Sicherheit möglich.

Hm. Das fordert mich heraus: Heute ganz bewusst den Geist Gottes, den Geist Jesu auf meinem Lebensacker aussäen lassen. Und ich wünsche mir und Ihnen reichen Ertrag.

Autor/-in: Roland Simantzik