27.10.2022 / Wort zum Tag

Was hält dich im Leben?

Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat.

Hebräer 10,23

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In diesen Tagen beginnt wieder die alpine Skisaison. Teile meiner Familie sind da immer vor dem Fernseher gefesselt. Ich selber bin einerseits fasziniert von dem Sport. Wenn ich sehe, wie sich die Fahrer scheinbar todesmutig die steilen Hänge in halsbrecherischem Tempo herunterstürzen. Andererseits kann ich nicht so viel mit dem Skifahren anfangen. Ich bin im Sport eher ängstlich unterwegs und habe gerne etwas zum mich festhalten. Skistöcke scheinen mir dazu wenig geeignet zu sein.

Doch dieses Bild der Skifahrer passt für mich auch zum heutigen Tagesvers. Im Hebräerbrief Kapitel 10, Vers 23 lesen wir: Wir wollen unbeirrt an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen. Denn Gott, auf dessen Versprechen die Hoffnung beruht, ist treu.“ Woran kann ich mich im Leben festhalten? Es wäre fahrlässig, sich beim Skifahren am Skistock festzuhalten und zu hoffen, dass so nun alles beim Abfahren gelingt. So ein Skistock gibt doch zu wenig Halt. Was gibt mir also so viel Halt im Leben, dass es mich nicht nur durch schöne und leichte Tage hindurchträgt? Sondern eben gerade dann, wenn ich mich festhalten muss?

Im Tagesvers wird die Hoffnung beschrieben, an der ich mich festhalten kann. Doch was ist damit gemeint? Wo finde ich so eine Hoffnung? In der Welt breitet sich immer mehr Hoffnungslosigkeit aus.

Ich möchte mir immer wieder bewusst machen, dass uns eine unendliche Hoffnung durch den Glauben an den dreieinigen Gott geschenkt ist. Dieses Leben hier ist nicht alles. Mit dem Kreuzestod und der Auferstehung von Jesus Christus steht der Weg zu Gott offen. Der himmlische Vater wartet mit offenen Armen auf mich. Mein Glaube bekennt diese Hoffnung. Und gleichzeitig ist dieser Vers auch Anspruch an mich, dass das Bekenntnis meiner Hoffnung so in meinem Leben verankert sein soll, dass es eben nicht wankt oder gar verstummt. Eine deutliche Sorge klingt hier mit. Es geht nicht nur darum, einen guten Start im Glaubensleben zu haben. Sondern auszuharren, durchzuhalten, dranzubleiben auf dem Weg zum Ziel.

Was wir im Glauben bereits erlebt und verstanden haben, soll auf keinen Fall wieder losgelassen werden.

Hoffnung ist eine der stärksten Antriebskräfte für unser eigenes Leben. Hoffnung ist es, die uns hilft Schwierigkeiten zu überwinden. Es ist gefährlich, wenn wir Teile der Hoffnung und der Botschaft des Evangeliums vernachlässigen oder gar wegbrechen lassen.

Um nochmals zum Vergleich mit den Skifahrern zu kommen: Ich habe immer wieder gesehen, wie schwierig es für einzelne wurde, wenn sie nach einem Tor oder Hindernis plötzlich nur noch mit einem Stock unterwegs waren. Das Gleichgewicht kam durcheinander. So ist es auch, wenn wir Teile der Hoffnungsbotschaft des Evangeliums vernachlässigen oder gar weglassen. Dann kommt unser Glaube aus dem Gleichgewicht. Dann habe ich wirklich Mühe, mich an der Hoffnung festzuhalten, wie wir heute aufgefordert werden.

Schwierigkeiten werden wir immer wieder erleben. Daran besteht kein Zweifel. Die Bibel ist darin deutlich, dass ein Leben mit Gott auch Schwierigkeiten beinhaltet. Aber Gott ist treu. Und seine Treue wird sich darin beweisen, dass er uns gerade auch in den Schwierigkeiten, in den Momenten mit nur einem Skistock beisteht. Gott hat versprochen, dass er seine Zusagen erfüllen wird. Und da Gott nicht lügt, kann ich mich darauf verlassen.

Autor/-in: Janine Haller