25.09.2023 / Wort zum Tag

Was bleibt?

Jesus spricht: Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.

Matthäus 24,35

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Was bleibt? Viele stellen diese bange Frage, wenn sie die rasanten Wandlungen der Welt sehen, von Kriegen hören. Sie auch? Was bleibt von uns? „Jesus spricht: Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“ – Nachzulesen im Matthäusevangelium, Kapitel 24, Vers 35.

Die radikale Antwort Jesu im Lehrtext der Herrnhuter Brüdergemeine bedeutet: Nichts, jedenfalls nichts Geschaffenes, keine Erde, kein Himmel, selbstredend auch nicht wir. Alles vergeht. Diese Auskunft gibt Jesus im Rahmen seiner Endzeitrede in Jerusalem. Den eigenen Tod hat er vor Augen. Und wohl auch, was danach kommt.

Drei Tage nach seinem Tod hat ihn sein Vater auferweckt. Vierzig Tage war er zu sehen. Nach Pfingsten gingen die Jünger in die Welt. Deswegen wissen wir von Jesus. Von Kreuz und Auferstehung Jesu. Von der Hoffnung und von der Gewissheit unserer Auferstehung bei seiner Wiederkunft.

Ja, die Erde dreht sich weiter um die Sonne. Menschen kommen und gehen. Sie schauen hin und sie schauen weg. Sie heiraten, bekommen Kinder, sterben. Jesus geht und Jesus kommt. Erwartet Jesus eine ewige Wiederkehr des Gleichen?

Schon viele haben es unternommen, eine Landkarte zu Zeit und Ewigkeit zu entwerfen. Schon viele wollten den Gang der Dinge in den Griff bekommen, wenigstens wissen, was geschehen wird. Schon viele wollten sich ausruhen. Morgen ist doch auch noch ein Tag. Ja, das stimmt, und niemand weiß, was passiert - oder doch? Die Worte Jesu werden nicht vergehen. Die Worte Jesu bleiben. Er bleibt. Sein Vater bleibt. Der Heilige Geist bleibt. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“, sagt Jesus von sich. Wer zu ihm kommt, den stößt er nicht hinaus. In der Welt haben wir Angst. Das wissen wir und so sagt es auch Jesus. Und er fährt fort: aber ich habe die Welt überwunden.

Jesus hat die Welt und ihre Bedingungen überwunden. Deswegen sollen wir wach sein und wach bleiben. Hinschauen. Erwartungsvoll mögen wir mit Petrus nach vorne blicken. Er erwartet einen neuen Himmel und eine neue Erde, wo die Gerechtigkeit wohnt. Diese neue Heimat wurde dem Seher Johannes offenbart. Er schaute das himmlische Jerusalem. Die ewige Stadt, ohne Schmerz und Leid, erleuchtet von der Herrlichkeit des Herrn. Alle lädt er ein, davon zu hören und Jesus zu sich einzuladen. Wer Durst nach Leben hat, komme und nehme vom Wasser des Lebens umsonst, von ihm, Jesus. Er ist der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ziel. Er bleibt. Und was auch immer passiert: wir bleiben bei ihm.

Autor/-in: Pfarrer Ingo Maxeiner