14.11.2023 / Wort zum Tag

Von starken Gefühlen

Gott spricht: Ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen.

Jesaja 57,16

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4 Fakten zum heutigen Tag, die ganz unterschiedliche Gefühle auslösen können:Freude über den Geburtstag, Dankbarkeit für oder Zorn über Verkehrszeichen, Wut über Corona, Ärger über Gesetzgeber, usw.

Aber sollten Christinnen und Christen nicht immer positive Gefühle haben? Sollen wir nicht den Zorn bekämpfen und der Freude Raum geben? Denn die Freunde am Herrn ist doch unsere Stärke!
Ist die Gegenwart von Personen nicht unangenehm, die mit ihrem Geschick hadern und andere anklagen? Miesepeter und -petras solle es doch unter Christen nicht geben.

Der Bibelvers findet sich beim Propheten Jesaja im 57. Kapitel, Vers 16: „Gott spricht: Ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen.“

Ups. Gott hat negative Gefühle. Wenn wir in der Bibel weiterlesen, finden wir sogar eine ganze Palette davon. Darf das sein?

In unserem Bibelabschnitt klagt Gott die Verantwortlichen des Volkes an. Sie sollten wie fürsorgliche Hirten sein. Aber sie halten Gefahren nicht fern. Sie sind blind. Sie sind wie stumme Hunde, die auf der einen Seite ihre Ruhe haben wollen, auf der anderen Seite gierig und eigennützig leben.

Die Gläubigen sind nicht anders. Sie ergötzen sich an pfiffigen Finanzprodukten. Der Prophet spricht schlicht von Habgier. Gott lässt das nicht kalt. Gott ist emotional. Der Prophet beschreibt Gottes Gefühle. Das finde ich hilfreich. Wenn Gott Gefühle zeigt, darf ich meine Gefühle doch auch benennen; auch wenn sie störend wirken mögen.

Mir wurde früher vermittelt, dass Gefühle gefährlich sein können:

Doch wer negative Gefühle unterdrückt, kann meist keine positiven Gefühle zulassen. Wie schade.

Mich persönlich ermutigt das heute, meine Verantwortung als Leitender in meiner Kirche und in unserer Siedlung wahrzunehmen. Wenn es gelingt, kann doch der 14. November 2023 ein Tag positiver Gefühle werden.

Autor/-in: Hans-Martin Richter