Vielfältig begabt

Nicht weit von unserem Haus entfernt ist ein Segelflugplatz. Während der wärmeren Jahreszeiten herrscht dort an Wochenenden Hochbetrieb. Ich beobachte viele Landungen und Starts und ein reges Vereinsleben. Im Nachbarort gibt es einen Fischteich. Im Sommer kann ich auch dort allerhand Aktivitäten beobachten. Ich habe festgestellt, dass Angler wesentlich mehr können, als regungslos dasitzen und darauf zu warten, dass ein Karpfen anbeißt. Die können ordentlich feiern! Ebenso geht es fröhlich und beherzt auf den Sportplätzen in unserem Städtchen zur Sache. Kurz: Die Menschen tun sich zusammen, um miteinander Fußball zu spielen, zu angeln oder zu fliegen. Gemeinsam macht es einfach mehr Spaß. Außerdem kann man miteinander Projekte angehen, die für einen allein unmöglich wären.

Die christliche Gemeinde ist ein eigentümliches Gebilde. Sie besteht aus Menschen, die im normalen Leben nichts miteinander zu tun haben. Reiche und Arme. Leute, die sich für wichtig halten und solche, die es auch sind. Die einen wollen hoch hinaus. Die anderen fischen in sprichwörtlich trüben Gewässern. Menschen, die musikalisch sind und solche, die mit Musik wenig anfangen können.

Gemeinsam haben sie eigentlich nur, dass ihnen wichtig ist, was Gott über diese Welt denkt und Jesus ihr Erlöser ist. Die Bibel bezeichnet diese Gruppe von Menschen als herausgerufene Bürger. Ähnlich, wie man in der Antike sich zur Versammlung der Bürger rufen ließ, folgen Christen Gottes Ruf. Sie treffen sich zu Gottesdiensten. Unter der Woche finden sie in kleineren Gruppen zusammen, um miteinander den Glauben zu praktizieren.

Damit Gläubige in der christlichen Gemeinde gestärkt werden und weiterkommen, hat Gott sich etwas Besonderes einfallen lassen. Er begabt Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten.

Der Apostel Paulus beschreibt es in seinem ersten Brief an die Christen in Korinth wie folgt. Er sagt:

„Es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt, alles in allen.“ 1. Korinther 12, Vers 6

Weil das so ist, muss ich mir eine Frage stellen. Mit welcher Gabe hat Gott mich ausgestattet? Womit kann ich mich einbringen? Wie andere Christen auf ihrem Weg unterstützen? Paulus führt in Kapitel 12 eine Reihe von Beispielen an, wie das geschehen kann. Er spricht vom Geist der Weisheit und Erkenntnis, von Urteilsvermögen, heilenden Kräften und der Fähigkeit, in prophetischer Weise Gottes Gedanken in eine spezielle Situation hineinzusprechen.

Was Paulus hier aufzählt, ist eine Auswahl von Gaben, mit der Gott seine Gemeinde ausstattet. Viele weitere ließen sich ergänzen. Wichtig ist, dass ich mich nicht aufs Zuschauen und Konsumieren beschränke, sondern mich zu Gottes Ehre einbringe und so ein Segen für andere werde.