06.09.2022 / Wort zum Tag

Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit

Bei dir, Herr, unser Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung.

Daniel 9,9

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Daniel ein alter Mann in einem fremden Land. Fast schon siebzig Jahre lebt er in Babylon. Als junger Mann hierher verschleppt. Seine Heimatstadt Jerusalem wurde von Nebukadnezar, dem babylonischen König erobert.

Daniel, einer, der aber ganz auf der Seite seines Gottes stand. Einer, der auch in der Fremde diesem Gott Jahwe treu ergeben war. Diese Eindeutigkeit und Klarheit in seinem Leben brachten ihm immer wieder Respekt ein. So war er bei den wechselnden Königen oft in hohen Diensten. Bis ins hohe Alter. Auch noch als Babylon von den Persern besiegt wurde.
Als junger Mann hatte Daniel den Propheten Jeremia erlebt. Jeremia war nicht sehr beliebt. Er kündigte den Untergang Jerusalems an. Er sprach von der Gefangenschaft in Babylon. Auch dorthin schrieb er noch Briefe. Von daher wusste Daniel, dass Gott auch ein Ende der Gefangenschaft versprochen hatte. 70 Jahre sollte sie dauern. Diese Zeit war bald um. Daran erinnert Daniel Gott in seinem Gebet. Er wagt es, weil er seinen Gott als den Barmherzigen kennen gelernt hat.   

Auf diese Barmherzigkeit vertraut er. Gottes Barmherzigkeit ist das Motiv seiner Bitte um Errettung. Gott als der Gerechte und der Barmherzige ist auch der Treue. Diesen treuen Bundesgott ruft Daniel an. Daniel weiß um die Schuld seines Volkes. Deshalb appelliert er an Gottes Erbarmen und seine Vergebung. Nur so ist Hilfe möglich.

Der Gott Daniels ist der Vater Jesu Christi. Deshalb stelle ich mir die Frage:

Was gibt mir das Recht und den Mut, Gott zu bitten? Auch ich kann nur auf die Treue und Barmherzigkeit Gottes vertrauen. Was habe ich schon zu bringen, wenn ich ehrlich bin? Ich kann mich nur ganz Gott überlassen. Auch in der Fürbitte bin ich allein an die Barmherzigkeit Gottes gehalten.
Wie Daniel kann ich beten: „Bei dir, Herr, unser Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung.“
Denn genau das machte später dann auch Jesus Christus deutlich.

Deshalb bekam er Ärger mit der frommen Oberschicht, den sogenannten Gerechten. Das aber unterschied diese Leute auch von Daniel. Daniel wusste, dass er nicht auf die Gerechtigkeit pochen konnte. Wer ist schon wirklich gerecht? Wir alle sind auf Gottes Barmherzigkeit und Vergebung angewiesen. Zur Zeit Jesu hatten das die Betroffenen verstanden.

Alle Zöllner und Sünder suchten Jesu Nähe, um ihm zuzuhören. Sie hatten nichts vorzuweisen. Sie waren auf Gottes Erbarmen angewiesen. Sie wussten um ihr Leben und ihr Versagen. Sie wurden als Sünder bezeichnet. Sie erkannten sich auch als solche. Aber gerade sie hatte Gott schon immer im Blick. Menschen die nichts vorzuweisen hatten. Menschen, die ehrlich zu ihren Fehlern standen. Menschen, die auf Gottes Hilfe angewiesen waren.
Mal ehrlich; sind wir das nicht alle?
Ich gehöre auf jeden Fall dazu. Deshalb wende ich mich an Gott, wie einst Daniel:

Bei dir, Herr, unser Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung. Deshalb sei mir Sünder gnädig. Dieses Gebet nimmt Gott an, um Jesu Christi willen.

Autor/-in: Eberhard Adam