14.04.2018 / Wort zum Tag

Unter neuer Leitung

Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes.

Kolosser 1,13

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„Unter neuer Leitung“ – so steht es manchmal am Fenster einer Gaststätte. Wir wissen nicht genau, was damit gemeint ist. Aber wenn das Restaurant vorher einen verfallenen Eindruck machte und nun frisch renoviert ist, gehen wir davon aus, es ist auch innen gemütlicher und die angebotenen Speisen sind schmackhafter. Auch unser Leben – so sagt es unser Gotteswort für heute – steht unter einer neuen Leitung. Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes (Kolosser 1,13).

Was mit Finsternis gemeint ist, wissen wir alle. Die Nachrichten des Fernsehens zeigen uns blutige und tote Menschen in Kriegsgebieten, verhungernde Kinder, Flüchtende ohne Obdach und anderes mehr. Schrecklich, diese Macht der Finsternis, der wir oft so ohnmächtig gegenüberstehen. Schlimm, was Menschen anrichten. Aber diese Macht der Finsternis kennen wir ja auch in uns selber. Die Bibel nennt das Sünde. Sie trennt uns von Gott und unseren Mitmenschen. Aber nun macht uns unser Gotteswort für heute deutlich: Gott hält zu uns. Wir sind gerettet aus diesem Sog, der uns nach unten zieht. Die Macht der Finsternis hat sich ausgetobt am mittleren der drei Kreuze von Golgatha. Als begnadete Sünder sind wir versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes. Wir werden uns zwar weiterhin ärgern über unsere Fehler, die wir machen im Umgang mit lieben Menschen, unserem Ehepartner und unseren Kindern, wenn wir anderen Menschen gegenüber  „aus der Haut“ fahren.

Solange wir in unserer Welt leben, bleiben wir schuldig und müssen täglich um Vergebung bitten. Aber wir bleiben da nicht sitzen, unsere Versetzung ist nicht gefährdet, weil Gott die, die an ihn glauben, schon damals am Kreuz längst versetzt hat in das Reich seines geliebten Sohnes. Weil uns vergeben wird, können wir andere um Vergebung bitten, an denen wir schuldig geworden sind – und auch anderen vergeben. Weil wir in das Reich seines Sohnes versetzt sind, der ja das Licht der Welt ist, können wir auch Lichter entzünden, wo Finsternis ist.

Nicht alle Finsternis unserer Welt können wir beseitigen, aber mithelfen, dass es heller werden kann. Die christlichen Werke, die weltweit helfen, brauchen unser Gebet und auch unsere materielle Hilfe. Wir sind doch durch unsere Versetzung in das Reich des Sohnes Gottes reich beschenkt.

Mir gefällte das Wort Martin Luthers: „Herr, du hast die Sache angefangen, du hast mir dein heiliges Wort gegeben und mich angenommen unter die, die dein Volk sind, die dich erkennen, loben und preisen. So gib nun Gnade, dass ich bei deinem Worte bleibe, mache es so licht und hell in meinem Herzen, dass viele Trost und Freude davon empfinden.“

Autor/-in: Superintendent i. R. Rainer Kunick