10.02.2024 / Wort zum Tag

Unglaublich, aber wahr

Maria sprach: Er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.

Lukas 1,49

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„Wo kommst denn du her?“, fragt Maria erschrocken den fremden Mann, der plötzlich vor ihr steht. „Und wie der mich begrüßt hat. Gott hat mir seine Gnade geschenkt“, geht es ihr durch den Kopf. „Hab keine Angst, Maria“, beruhigt sie der fremde Mann. „Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Du sollst ihn Jesus nennen. Er ist zu Großem bestimmt und wird ‚Sohn des Höchsten‘ genannt werden.“ Maria kann es nicht fassen, dass Gott sie erwählt hat, den Sohn Gottes zur Welt zu bringen. Wie kommt Gott dazu? Was kann sie als einfaches und junges Mädchen schon vorweisen? Was hat sie schon Bedeutendes geleistet in ihrem kurzen Leben?

Maria kann sich das nicht erklären. Sie sagt Ja zu Gottes Weg. Sie vertraut Gott, dass er einen guten Plan mit ihr hat. Sie glaubt dem Boten Gottes, der ihr Unglaubliches vorausgesagt hat. Maria weiß, Gott hat zu ihr gesprochen. Gott hat sie erwählt. Da kann sie nur danken. Mehr noch, sie singt ein Loblied auf die Güte und Gnade Gottes. Sie gibt Gott allein die Ehre. Das macht Maria zum Vorbild des Glaubens. Sie stimmt einen Lobgesang an, in dem sie nicht sich selbst groß macht, sondern allein Gott. „Er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.“ So ehrt sie Gott mit ihrem Lied, das unter dem Namen „Magnificat“ bekannt geworden ist und von vielen Komponisten vertont wurde.

Große Dinge hat Gott an Maria getan. Frage ich mich, wie Gott mich persönlich beschenkt und begabt hat? Wo hat Gott mir Großes getan? Was habe ich Gott zu verdanken? Mit welchen Fähigkeiten und Talenten hat Gott mich ausgestattet? Diese Fragen wird jeder anders beantworten. Aber Gutes über Gott berichten, kann jeder. Gott hat uns alle mit einem wunderbaren Körper ausgestattet, der viel bewirken und viel ertragen kann. Gott stellt uns Menschen zur Seite, die uns guttun. Das können die Eltern sein, Freunde oder Christen aus der Gemeinde. Wir haben schon viel Unterstützung von Mitmenschen erfahren und Bewahrung, wenn wir zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs sind. Gott hat Türen geöffnet, von denen wir glaubten, sie seien für immer verschlossen. Gott hat Heilung geschenkt, wo wir dachten, die Ärzte sind mit ihrem Latein am Ende. Gott hat zerstrittene Ehepartner zusammengeführt, von denen wir annahmen, sie würden kein Wort mehr miteinander sprechen. Wenn wir darüber nachdenken, wie groß und wie gut Gott zu uns ist, werden uns unzählige Beispiele einfallen. Maria bleibt nicht beim Danken. Sie hat ein Loblied über die Größe Gottes gesungen. Allein Worte reichen ihr nicht aus. Mit Tönen und mit Musik will sie Gott ehren, loben und preisen.

Was hält uns heute davon ab, Gott mit einem Lied zu danken, ihn anzubeten und ihn groß zu machen? Ich schlage dieses Lied von Paul Gerhardt vor: „Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust; ich sing und mach auf Erden kund, was mir von dir bewusst. Ich weiß, dass du der Brunn der Gnad und ew´ge Quelle bist, daraus uns allen früh und spat viel Heil und Gutes fließt. Was sind wir doch? Was haben wir auf dieser ganzen Erd, das uns, o Vater, nicht von dir allein gegeben werd?“ (EG 324)

Autor/-in: Pfarrer Johannes Hruby