16.12.2022 / Wort zum Tag

Sucht – und ihr werdet Jesus finden!

In ihm leben, weben und sind wir.

Apostelgeschichte 17,28

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Ich sammle gerne Pilze. Als ich Anfang September mit dem Korb in den Wald ging, hab´ ich allerdings noch nichts gefunden. Zwei Wochen später sah es ganz anders aus. Da hat das Sammeln so richtig Spaß gemacht, und abends gab es eine leckere Pilzmahlzeit. Suchen und Finden macht Spaß.

Ich glaube, das steckt einfach in uns Menschen drin. Wir suchen aber nicht nur Dinge, die wir sehen und anfassen können. Wir suchen Liebe, Geborgenheit, Frieden, Wahrheit und Sinn, und wissen im tiefsten Inneren, dass es mehr zu suchen und zu finden gibt als das, was wir im Korb nach Hause tragen können.

Auch die alten Griechen hatten diese Ahnung und glaubten, dass sie von lauter Göttern umgeben seien. Paulus, ein Mann, der vor 2000 Jahren lebte und viel herumreiste, um von Jesus zu erzählen - er kam in die Stadt Athen. Dort hielt er eine Rede und knüpfte an die Schriften der alten griechischen Philosophen an. Er sprach über Gott, den Schöpfer, und sagte: In ihm leben, weben und sind wir. So steht es in der Bibel, in der Apostelgeschichte, Kapitel 17 Vers 28.

Also: In Gott leben wir. In Gott bewegen wir uns und in Gott ist unser ganzes Dasein.

Die Athener hörten Paulus interessiert zu. Vieles davon kam ihnen bekannt vor. Dass Gott überall ist, ja, das passte in ihr Denken über diese Welt.

Ich stelle fest: Viele Menschen heute sind den alten Griechen recht ähnlich. Es passt auch in ihr Konzept über das Leben, irgendwie - recht unverbindlich - an eine höhere Macht zu glauben, die existieren könnte. Oft staune ich, wenn nichtgläubige Angehörige für eine Beerdigung Lieder aussuchen, die von einem Leben nach dem Tod sprechen. Ich erkenne darin den Wunsch und die Sehnsucht danach, dass es doch noch etwas geben möge.

Wenn Paulus sagt: „In ihm leben, weben und sind wir“, dann bleibt er allerdings nicht bei einer allgemeinen Ahnung stehen. Paulus kommt auf Jesus zu sprechen. Von einer ganz konkreten Person redet er, und dass Gott diesen Jesus auferweckt hat vom Tod. Damals in Athen verlor Paulus an dieser Stelle viele seiner Zuhörer. Hier konnten sie nicht mehr mitgehen: Auferweckt vom Tod - das war ihnen zu fremd.

Vielleicht geht es Ihnen ähnlich. Die Vorstellung, dass es irgendeine Macht gibt, da können Sie noch mitgehen. Aber eine Person? Und woher soll ich wissen, dass das stimmt?

Da gibt es allerdings eine gute Nachricht. Paulus sagt nämlich auch: Gott wünscht sich, dass wir ihn suchen. Und schon lange vor Paulus waren ähnliche Worte aus Gottes Mund bekannt. „Sucht mich, so werdet ihr leben!“ oder: „Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“ So steht es an anderen Stellen in der Bibel. (Amos 5,4 und Jeremia 29,14-15) Gott will von uns gefunden werden.

Wenn ich hoffnungsvoll in den Wald gehe, aber keine Pilze mit nach Hause bringe - das ist zwar schade, aber nicht weiter schlimm. Schlimm ist es, wenn ich den Sinn meines Lebens verpasse, weil ich gar nicht erst los gehe, um danach zu suchen. Was ich finden kann, ist ein erfülltes Leben mit Jesus Christus an der Seite, im Leben und im Sterben, und eine Ewigkeit bei Gott.

Wer ihn sucht, der wird ihn finden.

Autor/-in: Sigrun Teßmer