11.03.2012 / Wort zum Tag

Sprüche 18,10

Der Name des HERRN ist ein starker Turm; dorthin eilt der Fromme und ist geborgen.

Sprüche 18,10

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„Worauf du dich verlassen kannst!“ – Aber auf wen ist Verlass? Die Antwort steht im für heute ausgelosten Satz, in Sprüche 18,10: „Der Name des Herrn ist ein starker Turm; dorthin eilt der Fromme und ist geborgen.“

Nun liegen die ersten Herausforderungen, Bewährungsproben und vielleicht auch Erfolge im noch jungen Jahr hinter uns. Damit stellt sich die Frage: Auf wen und was ist wirklich Verlass? Bei der Antwort auf diese Frage steht für mich der Name Gottes im Mittelpunkt.

Der Name Gottes ist dabei nicht wie ein frommes Etikett und auch nicht eine leicht daher gesagte Floskel. Sondern es geht um die absolute Verlässlichkeit Gottes, zu der wir jederzeit Zugang und Zuflucht haben. Gott gewährt Geborgenheit, die wir nicht selber machen und gewährleisten können.

Damit wir uns das besser vorstellen können, wird uns hier ein Bild zum Vergleich geliefert: der Turm. Nun gehören Turmbauten zur Geschichte der Menschheit einfach dazu. Zwei Beispiele seien genannt. Zum Beispiel die Stadt San Gimignano in der Toskana. Damals im Mittelalter baute man sich in dieser Stadt nicht einfach ein Wohnhaus. Wer einen Namen hatte und es sich finanziell leisten konnte, baute sein Wohnhaus als Turm. Damit wurde vor anderen deutlich: Hier, ich habe es geschafft, wir sind wer! Immerhin, ein guter Teil von diesen Wohntürmen steht heute noch, und sie werden von vielen Touristen besucht.

Ganz anders erging es den beiden Türmen vom World Trade Center in New York. Nach den Terroranschlägen durch Flugzeuge waren sie in sich zusammen gefallen. Die Türme als Zeichen von Wirtschaftskraft und Zivilisation haben tausende Menschen in den Tod gerissen. Die menschlichen Turmbauten hinterlassen also auch einen zwiespältigen Eindruck.

Doch nun steht da: „Der Name des Herrn ist ein starker Turm“. Hier ist vorausgesetzt, dass dieser Turm nicht wankt. Denn er ist nicht von Menschenhand gemacht. Wenn ich mich auf diesem Turm befinde, bin ich am richtigen Platz. Von dort habe ich einen Überblick auf die nähere Umgebung mit Menschen und Ereignissen, die auf mich zukommen. Und vor allem, wenn dieser Turm auch noch leuchtet, gibt er anderen auch im Dunkeln Orientierung. Zugleich ist er ein Ort der Geborgenheit für diejenigen, die im Turm sind. Und ein Zufluchtsort, wenn es mal eng wird und die Probleme über den Kopf wachsen.

Dabei haben wir Christen auch eine Verantwortung. Nämlich: Wie gehen wir mit dem Namen Gottes um? Martin Luther hatte dazu in seiner Erklärung zum zweiten Gebot eine gute Anleitung gegeben. Als Grundeinstellung des Glaubens ist es zuerst wesentlich, Gott die Ehre zu geben. Dann hat der Name Gottes nichts zu suchen bei Unwahrheiten und schlechtem Reden über andere Menschen. Umso mehr können wir Gott in aller Not bitten. Und zugleich haben wir alle Grund, Gott zu loben und zu danken.

Dies lässt sich auch ausdrücken mit dem Text eines bekannten Liedes: „Gott, du bist mein Zufluchtsort, ich berge mich in deiner Hand, denn du schützt mich, Herr. Wann immer mich Angst befällt, traue ich auf dich.“

Autor/-in: Pfarrer Heinz-Günther Brinken