06.07.2024 / Serviceartikel
Sonne, Strand und Stress?
7 Tipps, wie du im Urlaub wirklich Erholung findest.
Mal ehrlich: Ohne die Tage davor wäre der Urlaub nur halb so notwendig, oder? Denn der Stress der Vorbereitungen zieht sich meistens bis in den Urlaub hinein. Und dann stellt sich die ersehnte Erholung nicht automatisch ein, selbst wenn wir uns an einem traumhaften Urlaubsort befinden.
Der blinde Passagier im Gepäck
Die Vorfreude auf den Urlaub ist groß, und dennoch kann es schwierig sein, den Schalter vom stressigen Alltag auf Entspannung umzulegen. Psychologen erklären dies damit, dass sich unser Körper und Geist erst an die neue Umgebung und das veränderte Tempo gewöhnen müssen. Die letzten Tage vor dem Urlaub sind oft mit besonders viel Organisation verbunden: Koffer packen, Einkäufe erledigen und die Wohnung ordnen – all dies erhöht den Stress und lässt den Cortisolspiegel ansteigen. Dieses Stresshormon nehmen wir dann als blinden Passagier mit in den Urlaub und es verhindert die sofortige Erholung.
Auch unser Anspruch an den Urlaub kann eine Rolle spielen:
Wenn wir zu viel von der Urlaubszeit erwarten oder uns unter Druck setzen, ‚perfekt zu entspannen‘, kann dies paradoxerweise Stress verursachen.
Ebenso können Routinen und Gewohnheiten aus dem Alltag, die sich schwer ablegen lassen, die Entspannung behindern.
7 Tipps, um zur Ruhe zu kommen
Wie kannst du also die Urlaubszeit nutzen, um wirklich zur Ruhe zu kommen? Hier sind sieben praktische Tipps:
1. Erwartungen abstecken
Ich erinnere mich noch an einen Familienurlaub, den wir gemeinsam mit einer anderen Familie verbracht haben. Eine Katastrophe! Denn während meine Eltern viel Freiraum für unsere Familie wollten und gern allein unterwegs waren, verstand die andere Familie den Urlaub eher als Mini-Freizeit, wo alles gemeinsam gemacht wird. Das führte zu drei Wochen Stress und Enttäuschung auf beiden Seiten; Ruhe stellte sich nicht ein.
Damit dir das nicht passiert, stecke vor einem Urlaub die Erwartungen ab, die die Beteiligten an die gemeinsame Zeit haben. Selbst wenn es deine eigene Familie ist: Es kann nicht schaden, gemeinsam zu überlegen, wer am besten auf welche Weise entspannen kann.
2. Qualitätszeit mit der Familie
Zeit mit der Familie gehört für viele Menschen zu den wichtigsten Elementen eines gelungenen Urlaubs. Wenn die Erwartungen einmal abgesteckt sind, könnt ihr gemeinsame Qualitätszeiten planen: Sei es ein gemeinsames Essen, Spieleabende oder Ausflüge. Diese Zeit stärkt die familiären Bindungen und sorgt für schöne gemeinsame Erinnerungen.
Und selbst wenn dabei mal Knatsch aufkommt: Nimm es gelassen.
3. Entspannende Aktivitäten
Plane nicht jeden Tag voll mit Aktivitäten, sondern lass auch Raum für spontane Erlebnisse und um einfach nur zu „sein". Diese Momente der Ruhe können erheblich zur Entspannung beitragen, indem sie den Druck von geplanten Tagesabläufen nehmen.
Gönne dir außerdem bewusst Zeit für Dinge, die du gerne tust, sei es Lesen, Spazierengehen oder Musikhören. Diese Aktivitäten helfen dabei, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.
4. Achtsam unterwegs sein
Achtsamkeit ist zu einem regelrechten Modewort geworden. Aber was steckt hinter diesem Hype? Tatsächlich bedeutet Achtsamkeit lediglich, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und diesen bewusst wahrzunehmen. Und das tun wir im Alltag in der Regel viel zu wenig.
Der Urlaub ist eine gute Gelegenheit, die Gegenwart auf sich wirken zu lassen: Genieße bewusst die Schönheit der Umgebung, sei es der Sonnenuntergang über dem Meer oder die majestätischen Berge rund um dich herum. Das hilft enorm, um innerlich runterzukommen. Auch kleine Achtsamkeitsübungen wie tiefes Ein- und Ausatmen können viel bewirken. Wenn du möchtest, verbinde das Atmen mit einer Mini-Meditation: „Geborgen...in Gott“ oder was immer dich gerade zur Ruhe bringt.
5. Digitale Auszeit
Das Smartphone begleitet uns mittlerweile auf Schritt und Tritt, teilweise bis aufs Klo. Doch die ständige Erreichbarkeit und Informationsflut bedeutet Stress. Das brauchst du im Urlaub nicht. Von daher reduziere die Handyzeit auf ein Minimum und konzentriere dich stattdessen auf die reale Welt um dich herum.
Soziale Medien brauchst du im Urlaub nicht. Diese Zeit ist für dich – und nicht für den Vergleich mit deiner Kollegin, die mal wieder ihr perfektes Mittagessen gepostet hat.
Denke daran: Soziale Medien sind eine Scheinwelt, in der sich viele nur von ihrer besten Seite zeigen. Das kann tendenziell unzufrieden machen – und genau das brauchst du im Urlaub nicht. Setze also klare Grenzen für die Nutzung digitaler Geräte und verbringe die gewonnene Zeit mit anderen Dingen.
6. Zeit in der Natur
Einer Umfrage zufolge erholen sich die meisten Menschen im Urlaub am besten, wenn sie in der Natur und in der Sonne sind. Das fördert die Produktion von Vitamin D, und dies ist für die Muskelkraft, die Immunabwehr und für weitere Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper erforderlich.
Verbringe viel Zeit im Freien, ob beim Wandern, Schwimmen oder einfach beim Sonnenbaden. Die Natur kann helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.
7. Begegnungen mit Gott
Gott reist mit dir in den Urlaub. Er möchte dir dort begegnen und dein Inneres zur Ruhe führen. Schenke ihm bewusst Raum dafür. Vielleicht hast du auch ein bestimmtes Thema auf dem Herzen, worüber du dir im Urlaub Gedanken machen willst, zum Beispiel: Wie kann es beruflich mit mir weitergehen? Oder: Wie kann ich geduldiger mit meinen Mitmenschen umgehen?
Solche Dinge kannst du mit Gott besprechen wie mit einem Freund. Mir hilft bei konkreten Lebensfragen die Kombination aus guten Büchern oder anderen Medien, Gespräch mit anderen und das Gebet. Falls dir der Rahmen eines Gottesdienstes hilft, dann schau dich an deinem Urlaubsort nach entsprechenden Angeboten um.
Fazit
Entspannung im Urlaub ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine bewusste Entscheidung, die es zu treffen gilt. Löse dich von deinen Routinen, schraube deine Erwartungen an den perfekten Urlaub herunter und höre auf deine inneren Bedürfnisse. Dann kannst du den Urlaub wirklich nutzen, um Körper, Geist und Seele aufzutanken.
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