22.11.2021 / Wort zum Tag

Siehe!

Siehe auf den Bergen die Füße eines guten Boten, der da Frieden verkündigt!

Nahum 2,1

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Und plötzlich sind Sie ganz aufmerksam, obwohl der andere überhaupt noch nichts gesagt hat. Denn Sie spüren schon im Voraus, dass er Ihnen etwas Wichtiges mitteilen will. Bedeutende Nachrichten werden nun mal anders rübergebracht als nur alltägliche.

In der Bibel werden besonders wichtige Nachrichten oft mit dem kleinen Wörtchen „siehe“ eingeleitet. Dieses Wort hat dabei eine umfassendere Bedeutung als das, was üblicherweise damit gemeint ist. Nachrichten, denen ein „Siehe“ voraussteht, sollen nicht nur unsre Ohren erreichen, sondern sie sollen auch zu Herzen genommen werden.

An vielen Stellen der Bibel finden wir diesen Aufmerksam-Macher „siehe“. Schon am Anfang sprach Gott von seiner Schöpfung: „Siehe, es war sehr gut.“ (Gen. 1,31) Und eines der letzten „siehe“ in der Bibel ist Gottes: „Siehe, ich mache alles neu.“ (Offenb. 21) Nun leben wir in einer Welt, die nicht mehr unter dem „Siehe, es war sehr gut“ steht, aber auch noch nicht unter dem „Siehe, ich mache alles neu“. Wir leben in dem Dazwischen. Und währenddessen soll uns noch an vielen Stellen in der Bibel das Wort „siehe“ aufmerken lassen. Oft werden damit Worte der Ermahnung, aber auch Worte des Trostes eingeleitet. Tröstend sind auch die Worte, die wir in Nahum 2 lesen:

Siehe auf den Bergen die Füße eines guten Boten, der da Frieden verkündigt!

Nahum ist Prophet in Juda. Ein Großteil des Nordreiches Israel ist in dieser Zeit schon nach Assyrien verschleppt. Aber auch die im Land Verbliebenen und das Südreich Juda leiden zunehmend unter der Unterdrückung von Assyrien. Nun kündigt der Prophet Nahum im 7. Jahrhundert vor Christus die Zerstörung und den Untergang der assyrischen Hauptstadt Ninive an. Gott hat zwar diese Weltmacht aus dem Norden gebraucht, um sein gottlos gewordenes Volk Israel zu richten, aber nun ist auch das Maß der Bosheit der Assyrer voll. Über hundert Jahre zuvor hatte der Prophet Jona ihnen schon einmal Gottes Gericht angekündigt. Weil sie damals jedoch Buße taten, war Gott ihnen gnädig.

Zwischen den vielen unheilvollen Versen dieser erneuten Gerichtsankündigung über Ninive scheint umso strahlender nun der Vers an das leidende Juda. Mit dem kommenden Boten leuchtet Hoffnung am Horizont. Mitten in diese friedlose Zeit spricht Gott schon den kommenden Frieden zu.

Dabei weist die prophetische Rede einerseits in die nahe Zukunft, aber auch weit darüber hinaus.

Über 600 Jahre später gibt der Engel die Geburt von Jesus bekannt. „Siehe, ich verkündige euch große Freude“ (Lukas 2,10) Dieses „siehe“ ließ wohl sogar die himmlischen Heerscharen aufhorchen. Sie lobten Gott mit: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lukas 2, 14)

Denn Jesus ist der eigentliche Friedensbringer. Er bringt den wahren Frieden, die Versöhnung mit Gott. Durch sein Sterben und Auferstehen bietet er uns diese Versöhnung an. Das ist die bedeutendste aller Nachrichten.

Es gibt so viele laute Stimmen in der Welt. Dabei ist es so wichtig, dass wir die eine Nachricht nicht überhören, nämlich die frohe Botschaft, das Evangelium.

Vielleicht haben Sie Jesus schon längst Ihre Herzenstür geöffnet. Vielleicht jedoch spüren Sie gerade jetzt, dass Jesus auch Sie mit der wichtigsten Botschaft erreichen will.

Autor/-in: Andrea Hoppstädter