24.02.2024 / Wort zum Tag

Segen pur

Paulus schreibt: Ich weiß aber: Wenn ich zu euch komme, werde ich mit dem vollen Segen Christi kommen.

Römer 15,29

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Wie stellen Sie sich Segen vor?

Rein äußerlich gehört für mich eine Geste zum Segen. Ich hebe meine Hände hoch, um Menschen zu segnen oder halte meine Hand über einen Kopf, eine Schulter. Eine bestimmte Wortwahl kennzeichnet einen Segen als Geschenk. Als wundervollen Zuspruch. Klassisch ist der Segen, mit dem schon das Volk Israel von Anfang an gesegnet wurde:

„Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“ Diesen Segen finde ich im 4. Buch Mose, Kapitel 6, in den Versen 24-26.

Der Segen gehörte zum Aufgabenbereich der Priester. Diesen Segen sollten die Nachfolger von Moses Bruder Aaron über die Israeliten aussprechen. Gott verbindet damit eine ganz bestimmte Absicht. Der Segen ist wie eine Art Unterschrift Gottes am Ende eines Gottesdienstes, einer Versammlung, mit der Gott dokumentiert: Diese Menschen gehören zu mir. Ich kenne sie und ich kümmere mich. Ich bin ansprechbar für sie. Meine Nähe schenke ich ihnen. Ich schaue nicht weg. Auch nicht, wenn sie in den Augen anderer peinlich sind. Ich bin das Plus in ihrem Alltag.

Mit diesem Segen ist der Apostel Paulus als Jude groß geworden. Sie vielleicht auch, wenn Sie schon als Kind in einem Gottesdienst waren, an dessen Ende die Gemeinde mit dem aaronitischen Segen in die Woche geschickt wurde. Mit Gottes Zusage: Ich bin Gott nicht peinlich, ich bin von ihm flankiert, gesegnet.

Als Paulus den Christen in Rom schreibt, redet er davon, dass bei einem Besuch Segen in seinem Gepäck ist. Er redet allerdings nicht vom aaronitischen Segen, sondern vom Segen Christi. In der Schlusskurve seines Briefes, im Kapitel 15, Vers 29 verspricht Paulus den Christen in Rom: „Ich weiß, wenn ich zu euch komme, werde ich euch die ganze Fülle des Segens mitbringen, den Christus schenkt.“

Was gehört zu dieser Fülle Christi?

Alles, was Paulus über Jesus im Römerbrief schreibt. Juden und Griechen, natürlich auch Römer gehören durch Jesus zu Gott. Jesus öffnet die Tür zu Gott. Auch Heiden haben die Chance, ihrer Götterwelt von Jupiter bis Hermes ade zu sagen und sich Gott, dem Vater, seinem Sohn Jesus und dem Heiligen Geist zuzuwenden. Gott zu vertrauen, Jesus als Herrn des eigenen Lebens anzuerkennen, füllt jeden Tag mit Jesus.

Also: Kein Tag ohne Jesus. Kein Essen ohne Jesus. Keine Reise ohne Jesus. Kein Arbeitstag ohne Jesus. Kein Schreiben ohne Jesus. Kein Gottesdienst ohne Jesus. In keiner Gefahr steht ein Christ allein – Jesus ist da. Kein Tag ohne die Liebe Gottes. Sichtbar wird das alles, als Jesus am Kreuz für meine Abneigung gegen Gott gestorben ist. Auch wenn Gott mir peinlich ist. Ich mich für ihn und seine Vorstellungen schäme, weil sie anscheinend nicht in die Zeit passen. Das trennt mich seit Jesu Auferstehung nicht mehr von Gott. Im Gegenteil. Gott vergibt mir die eben beschriebenen Sünden, wenn ich ihn darum bitte. Jesu Kreuzestod ist der Dreh- und Angelpunkt für ein Leben mit Gott, dem Vater, mit Jesus und dem Heiligen Geist.

Das heißt für mich als Christin heute: Ich gehöre zu Gott. Dank Jesus. Gott schaut mich freundlich an. Er ist mein Vater. Er kümmert sich. Bleibt mir zugewandt, ansprechbar.

Diese Fülle des Segens hat Paulus zum Beispiel so ausgedrückt: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen.“ (2. Korinther 13,14). Mit dieser Fülle des Segens im Gepäck kann ich, können Sie heute durch den Tag marschieren.

Autor/-in: Pastorin Elke Drossmann