25.03.2022 / Wort zum Tag

Schon weg?

Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.

Römer 10,12

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Es ist immer ärgerlich, wenn das Angebot zu knapp bemessen ist und nicht für alle Interessenten reicht. Egal ob es sich um das wöchentliche Sonderangebot beim Discounter handelt, oder um die Menge des Salates oder des Nachtisches oder die Anzahl der Fleischscheiben beim großen kalten Büffet. Für diejenigen, die zu spät kommen und vor dem leeren Regal oder dem abgeräumten Tisch stehen, macht sich Enttäuschung breit. Umso mehr, je größer die Vorfreude war oder je dringender der angebotene Artikel gerade gebraucht wird.

Kann es sein, dass Menschen diese Erfahrung auch im geistlichen Leben machen müssen?  Die Erfahrung: „Es ist nicht genug da und es reicht nicht“. Oder: „Für mich gibt es nichts – ich gehöre nicht dazu?“

Auf jeden Fall gibt es diese Sorge. Menschen, die unsicher sind, ob die Barmherzigkeit Gottes groß genug für sie ist. Ob die Gnade Gottes auch für ihre Schuld reicht. Ob ihr bisheriges langes Leben in Distanz zu Gott wohl noch von seiner Liebe umgekehrt und aufgewogen werden kann. Menschen, die sogar davon überzeugt sind, dass ihre Sünde größer ist, als die Vergebungsbereitschaft Gottes.

Im Römerbrief, Kapitel 10, Vers 12 steht eine wunderbare Entgegnung auf all diese Zweifel und Sorgen. Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Christen in Rom: „Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.“ (Röm. 10,12) Paulus entfaltet seine Aussage zunächst auf Grund der Beobachtung, dass nur verhältnismäßig wenige Juden den Zugang zum Glauben an Jesus Christus finden. Paulus nimmt dabei einige Argumente auf, die vermutlich in Rom als mögliche Begründung für diese Situation angeführt wurden. „Sind Gottes Zusagen hinfällig geworden?“ oder „hat Gott sein Volk verstoßen?“ (Röm. 9,6; 11,2) Dann aber widerspricht Paulus diesen Vermutungen und erinnert an Gottes Zusagen:

„Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden“. Und: „Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen“ und sogar: „Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden“ (V.11-13; V. 13: NGÜ) Da bleibt kein Platz mehr für Unsicherheit und Zweifel.

Zwei kräftige Zusicherungen gibt mir der Bibelvers.

Heute – und an keinem anderen Tag - gibt es also keinen Grund zur Sorge, dass es eng werden könnte mit der Gnade Gottes; und dass die eigene Schuld vielleicht doch die Möglichkeiten Gottes übersteigen könnte. „Er ist reich für alle, die ihn anrufen. Jeder der den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden“. (V. 12.13)

Autor/-in: Norbert Held