06.09.2019 / Wort zum Tag

Schön wär's

Siehe, wie fein und lieblich ist’s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! Denn dort verheißt der HERR Segen und Leben bis in Ewigkeit.

Psalm 133,1.3

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Siehe, wie fein und lieblich ist’s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! Denn dort verheißt der HERR Segen und Leben bis in Ewigkeit. Dieses Wort aus Psalm 133 begleitet uns heute. Ja, schön wär’s! Mit manchen Brüdern und Schwestern will das gar nicht so richtig gelingen.

Der Mann, mit dem meine Frau vor ein paar Tagen auf dem Marktplatz unseres Wohnortes ins Gespräch kam, drückte es so aus: „An Gott glaube ich schon. Aber mit dem Bodenpersonal habe ich so meine Schwierigkeiten.“

Geht es Ihnen ähnlich? Stehen Ihnen auch sofort Menschen aus der Familie, aus der Nachbarschaft, aus der Gemeinde vor Augen, mit denen es Mühe macht, „einträchtig beieinander zu wohnen“?

Das Psalmwort stammt aus einem Lied, das Wallfahrer beim Einzug nach Jerusalem gesungen haben. Und unter denen gab es sicher einige, die sich miteinander schwer taten. Aber was schaffte eine frohe und lebenswerte Gemeinschaft unter ihnen?

Alle ziehen zum Tempel, um den Gott Israels zu loben und anzubeten. Sie haben sich auf den Weg gemacht, um das Wort seiner Vergebung zu hören. Sie erleben die große bunte Schar der Kinder Gottes. Sie sehen die Gemeinschaft der Heiligen. Jeder von ihnen ist auf den HERRN ausgerichtet. Die Gemeinschaft des Glaubens hier auf dieser Erde ist schon eine Anzahlung auf  die Ewigkeit.

Wenn wir so unser Leben ausrichten, wenn wir heute auf Jesus, den Sohn Gottes unseren Blick richten und nicht scheel zur Seite schauen, dann kann die Gemeinschaft auch unter uns gelingen. Wo Christen sich um ihren Herrn sammeln und auf ihn schauen, werden die Unterschiede, die uns trennen, kleiner und der Segen, den Gott schenkt, größer. Die Gemeinschaft der Heiligen bekommt Strahlkraft nach außen. „Seht, wie haben sie einander so lieb“, sagte man von den Christen im römischen Imperium. Und die Umwelt wurde neugierig auf den, der solche Gemeinschaft möglich macht. „Dass sie alle eins seien – damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast“, betet Jesus.

„Was hat euch Chinesen eigentlich bewogen, Christen zu werden“, frage ich Steffi, eine junge Chinesin. Sie denkt kurz nach und sagt dann: „Die Liebe der amerikanischen und koreanischen Missionare.“

Für mich ist dieses Bibelwort ein Ansporn, schon heute auszuprobieren, wie ich auch mit denen einträchtig beieinander sein kann, die mir überhaupt nicht liegen. Da will ich auf Jesus schauen. Er hat den anderen genauso geliebt wie mich. Und ich will Jesus bitten, mir die Liebe zum anderen zu geben.

„Siehe, wie fein und lieblich ist’s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! Denn dort verheißt der HERR Segen und Leben bis in Ewigkeit.“

Der Liederdichter Gerhard Tersteegen hatte mit vielen Menschen zu tun. Sicher gab es unter ihnen auch solche, die ihm gar nicht lagen. Aber er konnte sagen: „O wie lieb ich Herr, die Deinen, die dich suchen, die dich meinen. O wie köstlich sind sie mir. Wie ward oft mein Herz erquicket, wenn ich Seelen hab erblicket, die sich ganz ergeben dir.“

Da möchte ich mit einstimmen.

Autor/-in: Rainer Dick