21.03.2014 / Wort zum Tag

Sacharja 14,9

"Der HERR wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der HERR der Einzige sein und sein Name der einzige."

Sacharja 14,9

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Gott – ein König? Wie altmodisch das klingt! Es gibt zwar auch heute noch Könige. Aber was haben die schon zu sagen? Und wenn sie was zu sagen hätten, würde ich das erst recht problematisch finden. Schließlich bin ich für die Demokratie.
Aber hören Sie die Worte einmal mit den Ohren der Menschen zur Zeit der Bibel: „Der HERR wird König sein über alle Lande.“ Damals hatten Könige in der Regel unumschränkte Macht. Sie konnten Städte bauen lassen und Kriege vom Zaun brechen, wie es ihnen passte. Sie erhoben die einen zu Fürsten und lieferten die anderen den Henker aus – mit einem einzigen Wink.
Eigentlich hatten sie diese Macht, um dem Volk zu dienen und die Ordnung zu wahren. Aber oft haben sie diese Macht missbraucht. Das Alte Testament ist voll von Klagen über ungerechte und gottlose Herrscher. Nicht nur bei Heidenvölkern wie Ägypten oder Babylon. Auch in Israel, dem Volk Gottes waren Unrecht und Willkür an der Tagesordnung.
Deshalb ist das Prophetenwort so eine unglaublich gute Nachricht: Gott weiß wirklich, was wir brauchen. Er hat die Macht, alle Herrscher dieser Erde vom Thron zu fegen. Es kann uns also gar nichts Besseres passieren, als dass Gott selbst König wird. Durch die ganze Bibel zieht sich die Hoffnung auf diese Herrschaft Gottes. Großartige Visionen von einem Reich des Friedens verbinden sich mit ihr, in dem es allen gut geht. Deshalb ermutigt die Bibel dazu, sich ganz dieser Herrschaft zu unterstellen.
In unserer Kultur wird so eine Botschaft mit Skepsis gehört. Wir blicken auf bittere geschichtliche Erfahrungen mit Alleinherrschern zurück. Sie haben zu einer grundsätzlichen Abwehr von Herrschaft geführt. Viele möchten am liebsten auf niemanden mehr hören und nur noch tun, was sie selbst wollen. Und merken gar nicht, wie sehr das, was sie wollen, doch von anderen beeinflusst wird. Von Freunden und Verwandten, von den Medien, von der Werbung.
Inzwischen ist eine selbstbestimmte menschliche Herrschaft an ihre Grenzen gekommen. Auch die Mehrheit in einem demokratischen Staat kann ihre Macht missbrauchen und große Fehler machen. Vielleicht ist es auch heute eine gute Nachricht: Gott wird zu seiner Zeit das Regiment ganz in die Hand nehmen. Wir müssen uns seine Herrschaft nur so vorstellen, wie er selbst sich uns zeigt.
Im Neuen Testament sagt Jesus, dass die Herrschaft Gottes mit ihm ganz nahe gekommen ist. Er ist es, der diese Herrschaft vollenden wird. Gott wird so regieren, wie er sich in Jesus Christus zeigt. Wer Jesus kennt, kann sich eigentlich nichts Besseres vorstellen. Ihm dürfen wir zutrauen, dass er wirklich gerecht regiert. Und wer Barmherzigkeit sucht, wird sie bei ihm finden. Weil Gott gut ist, wird seine Herrschaft alles gut machen.
 

Autor/-in: Martin Leupold