09.09.2009 / Wort zum Tag

Römer 5,5

Hoffnung lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Römer 5,5

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Wie komme ich zu Hoffnung? Was geschieht, wenn keine Hoffnung da ist? In einem Artikel las ich: "Hoffnung ist ein Bekenntnis dessen, was wir hoffen, zu wem wir gehören und auf wen und worauf wir warten." Ja so ist das, dachte ich mir. Hoffnung hat einen ganz konkreten Inhalt, eine ganz konkrete Verheißung. Sie ist einfach etwas Konkretes. „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei 1.Korinther 13,13). Also - eines Tages werden alle Gaben und Fähigkeiten ihre Bedeutung verlieren. Da ist es nicht mehr wichtig, wie viel Geld ich auf meinem Konto habe, da ist es völlig unbedeutend, ob ich ein Reicher oder ein Armer bin. Daher ist es heute wichtig, dass ich mich frage, was für eine Vorstellung von Hoffnung ich habe. Welchen Bezug hat Hoffnung in meinem Leben? Was für eine Realität stellt sie für meinen Alltag dar?

Es gibt ja auch ein böses Sprichwort: „Hoffen und Harren macht manchen zum Narren.“ Wer dieses Wort kreiert hat, hatte eine ganz eigene Vorstellung von Hoffnung. Welche Bedeutung hat dieses Wort Hoffnung für mich wirklich? Ist Hoffnung mehr als nur eine fromme Floskel oder ein Bereich, in den sich unserer Seele flüchtet, um getröstet zu werden, wenn Ziele und Wünsche nicht erreicht oder umgesetzt werden, und somit Enttäuschung und Schmerz mich nicht mit voller Wucht treffen können? Was verbinde ich mit dem Begriff Hoffnung?

Paulus sagt jedenfalls, dass Hoffnung in alle Ewigkeit bleibt. Glaube und Liebe auch. Kommen wir zurück zum Begriff Hoffnung. In unserem heutigen Bibelwort aus Römer 5,5 heißt es: „Hoffnung lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ Das ist meine große Hoffnung, auf die ich mein Leben, seit ich Jesus nachfolge, setze! Wenn ich meine ganze Hoffnung auf das Wort Gottes setze, dann wird mich diese Hoffnung nicht enttäuschen. Sie wird sich nicht als leer erweisen, sondern ihr Ziel erreichen, ihre Frucht hervorbringen. Die Garantie dafür, dass diese Hoffnung nicht enttäuschen wird, liegt schlichtweg in der Tatsache, dass Gott seine Liebe in unsere Herzen ausgegossen hat. Gottes Hoffnung ist also begründet, verankert und ausgerichtet durch die Liebe Gottes. Die Liebe ist die Ausrichtung, die Begründung, der Inhalt der biblischen Hoffnung. Darauf kommt es an. Es geht nicht einfach um Hoffnung an sich, denn es gibt leider viele Arten von Hoffnung in unserer Welt, durch die Menschen zuschanden werden. Ein Blick in die Geschichte genügt! Viele Revolutionen, die ausgerufen wurden, um mehr Gerechtigkeit und Freiheit zu schaffen, fingen mit Hoffnung an und endeten in Frustration, in neuen Formen von Sklaverei, Elend und Tod.

Ein Bild für eine lebendige Hoffnung gibt mir im Alten Testament der Prophet Jeremia (17,7+8): „Gesegnet ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bache hinbreitet. Er braucht nichts zu fürchten, wenn die Hitze kommt, sein Laub bleibt immer grün. In einem dürren Jahr macht er sich keine Sorgen, ohne Unterlass bringt er Frucht.“ Wenn ich die Schuld meiner eigenen Wege unter das Gericht Gottes am Kreuz stelle und dort von Herzen kapituliere, erfahre ich Erlösung. Die Liebe Gottes wird in mein Herz ausgegossen. Jesus wird zu meiner Hoffnung. Die Wurzeln meines Seins bekommen Zugang zum lebendigen Wasser, das aus dem Herzen Gottes fließt und mich zu einem Baum heranwachsen lässt, der unter allen Umständen Leben schaffende Frucht hervorbringt.

Petrus schreibt: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ Wenn wir mit Jesus Christus in einer engen Beziehung leben, dann sind wir wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung, weil der, der die Hoffnung ist, in uns wohnt. Ohne diese Hoffnung kann auch kein Glaube existieren. Diese Hoffnung ist für mich so zentral, weil sie mir täglich die Verheißungen Gottes für mein Leben und diese Welt vor Augen malt. Ich kann und muss auch heute daran festhalten. Ich möchte Ihnen Mut machen, es ebenfalls zu tun! Jesus ist der Garant, die Hoffnung selbst! Darum heißt es im Hebräerbrief: „Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat“ ( Hebräer 10,23).
 

Autor/-in: Wilfried Gotter