09.04.2014 / Wort zum Tag

Römer 2,4

"Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?"

Römer 2,4

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Die Wertschätzung anderer Menschen bereichert uns. Sie spornt an. Sie gibt Mut und sie gibt Kraft für den weiteren Weg. Leider ist auch das Gegenteil möglich, nämlich andere Menschen zu verachten und sie für niedriger zu halten als sich selbst. Beide, die Wertschätzung und die Verachtung, können sich durch unsere Gedanken, Worte und Taten  vollziehen. Wertschätzung beschwingt. Verachtung bedrückt. Beide können sich auch Gott gegenüber ereignen. Gott verachten heißt wörtlich „niedrig von ihm denken“. Also nicht anerkennen, dass Gottes Güte, Geduld und Langmut jedes Menschenleben umgibt, begleitet und ihm Gutes zukommen lässt. Gottes Güte sorgt dafür, dass uns Vieles gelingt, dass wir hier und da Erfolg haben oder dass Gott uns begleitet. Gottes Geduld und Langmut begleiten uns selbst dann, wenn sich unser Tun und Lassen gegen ihn richtet, sich Schuld ereignet und unsere innere Entfernung zu Gott wächst. Dann kommt Gottes Güte ins Spiel. Sie schenkt uns Gedanken der Umkehr.

Der Reichtum von Gottes Güte, Geduld und Langmut hat also ein klares Ziel: Unsere Wege sollen uns nicht von Gott wegführen. Gott will, dass wir unser Leben mit ihm gestalten und uns nach seinem Willen ausrichten. Gottes Güte spornt uns also zur Buße an.

Diese Umkehr vollzieht sich in der Praxis des Alltags. Umkehr bedeutet: Abstand nehmen, von dem kleinen finanziellen Betrug, den keiner bemerkt. Umkehr lässt uns die Wahrhaftigkeit mehr lieben als die vorteilhafte bequeme Lüge. Umkehr schließt ein: Die Ehe des anderen und die eigene mehr zu schätzen als ein Abendteuer, das Vertrauen nimmt und immer Verlierer heraufbeschwört. Umkehr kann auch das Gesicht des Verzichtes tragen. Also darauf zu verzichten, sich als minderbegabt oder ungeliebt zu empfinden, Gedanken des Zornes zu pflegen oder sich als Opfer zu fühlen. 

Für alle Menschen gilt, dass Gott in seiner Güte, Geduld und Langmut jeden Tag aufs Neue seine Sonne aufgehen lässt über Gute und Böse, über Gerechte und Ungerechte also unabhängig davon, wie sich einzelne Menschen ihm gegenüber verhalten. Für Gott gilt mit Jesaja 65: „Den ganzen Tag streckte ich meine Hände aus nach einem abtrünnigen Volk, das einen Weg ging, der nicht gut war, nach seinen eigenen Plänen, nach einem Volk, das in seinem Trotz mich ständig ärgert.“ Denn Gott will, dass wir sein unbestechliches Urteil über unsere geistliche Fehlpässen anerkennen. Zwingen wird Gott uns nicht. Stattdessen wirbt er um uns.

Gottes Reichtum an Güte, Geduld und Langmut kennt viele Wege, uns seine neue Orientierung zu schenken: Heute ist es ein Gespräch mit Freunden, morgen ein Zitat aus einem guten Buch und übermorgen ein Wort aus seinem Wort, das uns bei einem Kongress anspricht und verändert.

Der Reichtum von Gottes Güte, Geduld und Langmut ist unerschöpflich und wird Sie auch heute begleiten.

Autor/-in: Matthias Dreßler