26.11.2014 / Wort zum Tag

Richter 6,17

"Er aber sprach zu ihm: Hab ich Gnade vor dir gefunden, so mach mir doch ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet."

Richter 6,17

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Gott braucht einen starken Mann. Seit sieben Jahren überfallen Beduinenstämme die Israeliten und vernichten ihre ganze Ernte. Gideon wäre geeignet, ihrem Treiben ein Ende zu setzen. Gott schickt einen Engel zu ihm. Doch Gideon ist in seinen eigenen Augen alles andere als ein „streitbarer Held“ – eher von Zweifeln, Ängsten und fehlendem Gottvertrauen erfüllt. Der Engel des HERRN aber lässt nicht locker: „Du sollst Israel erretten aus den Händen der Midianiter.“ Für Gideon ist das eine Nummer zu groß – es sei denn, Gott würde ihm beweisen, dass er es ist, der ihn zum Retter Israels beruft. Und Gott tut es, schenkt Gideon ein gewaltiges Zeichen, das ihn überzeugt. In Richter 6 steht es.

Vielleicht überrasche ich Sie jetzt, wenn ich behaupte: Sie und ich sind besser dran als Gideon! Wir wissen von Gott, dass wir „Gnade vor ihm gefunden“ haben. Wir brauchen ihn nicht mehr um „ein Zeichen“ dafür zu bitten, dass wir gemeint sind, wenn er redet. Er hat Ihnen und mir gleich drei Zeichen geschenkt, an denen wir das sehen können.

Das erste hat Gott in Jesaja 7 so angekündigt: „Siehe, eine Jungfrau wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel“ – Gott mit uns. Mit der Geburt Jesu hat sich diese Prophezeiung erfüllt. Wenn Sie Zweifel, Anfechtungen oder mangelndes Gottvertrauen plagen, dann denken Sie daran und danken Sie dafür: Gott ist in Jesus mit mir – selbst mit mir!

Sie halten das im Blick auf sich für unmöglich? Dann schauen Sie auf das zweite Zeichen, das Gott aller Welt geschenkt hat – auf das Kreuz, an dem Jesus hängt! Wenn Sie Schuld und Sünde verklagen, dann denken Sie daran und danken Sie dafür: Sein „Es ist vollbracht“ gilt auch mir! Ich kann in die alte Liedzeile miteinstimmen: „Das Kreuz ist unser Zeichen, den Sieg gibt er allein.“

Das ist manchmal leichter gesungen als geglaubt! Deshalb hat Gott Ihnen und mir noch ein drittes Zeichen geschenkt: „Das Zeichen des Jona“. Wie diesen Propheten, so hat Gott auch Jesus dem Rachen des Todes entrissen und zu neuem Leben erweckt. Wenn Sie der Gedanke ans Sterben hoffnungslos machen will, dann denken Sie daran und danken Sie dafür: Seit Jesu Auferstehung habe ich eine unsterbliche Hoffnung über Sarg und Grab hinaus!

Weihnachten, Karfreitag und Ostern sind Gottes drei große Zeichen, die er Ihnen und mir geschenkt hat. Sie wollen uns immer neu für Gott gewinnen und von Gott überzeugen. Überstrahlt werden sie bis heute vom Regenbogen! Denn der Regenbogen ist – wie Gott gesagt hat – „das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch auf ewig.“

Er ist für Sie und mich in allen Lebenssituationen ein ermutigendes Zeichen, immer wieder daran zu denken und dafür zu danken: Gott hat sich mit mir verbündet! Er redet zu mir und hört mir zu. Er sorgt sich um mich und sorgt für mich. Ich bin fest in seinen Friedensbund eingeschlossen. Jesus ist der Garant dafür, dass er auch in meinem Fall nicht hinfällig wird, sondern „auf ewig“ hält.

Wenn wir uns zu Jesus halten und an ihm festhalten, haben wir Gnade vor Gott gefunden! Wir werden dann zwar vermutlich keine Heldentaten wie Gideon vollbringen, doch Jesus wird sein Wort in unserem Leben durch Zeichen seiner Macht und Liebe bekräftigen.

Autor/-in: Pfarrer i. R. Gerhard Weinreich