26.10.2022 / Wort zum Tag

Retter der Welt

Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

Johannes 3,17

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Vor ein paar Jahren lief es dauernd im Radio: «Muss nur noch kurz die Welt retten und danach flieg ich zu dir.» So einen Weltenretter wünsche ich mir immer mal wieder. Jemanden, der meine kleine Welt in Ordnung bringt, mich rettet vor dem Chaos des Tages. Oder, der gleich die ganze Welt rettet vor den Ungerechtigkeiten, Unzulänglichkeiten, vor dem Schrecklichen und Grauenhaften. Wenn ich mir überlege, was da alles passiert, kommt mir schon einmal die Frage:

«Wie kann ein liebender und fürsorglicher Gott so etwas zulassen?» Wie schnell bin auch ich dabei Gott zu verurteilen! Ein liebender Gott, der müsste und sollte doch gerade dann eingreifen.

Im Johannesevangelium Kapitel 3, Vers 17 heißt es: „Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch seinen Sohn zu retten.“ Gott hat bereits eingegriffen. Aber er hat es nicht so getan, wie wir uns das vielleicht vorstellen.

Jesus kam auf diese Welt. Das feiern wir romantisch bei Kerzenschein, Glühwein und Geschenken an Weihnachten.

Doch Gott sandte seinen Sohn nicht nur, damit wir besinnliche Weihnachtsfeiertage genießen können. Es ist überhaupt das größte Geschenk, das uns Gott mit seinem Sohn macht. Denn es steht alles auf dem Spiel. Die Menschen hatten und haben sich von Gott und seinen Vorstellungen vom Leben entfernt. Oft wollen sie nichts mehr von ihm wissen. Und wenn, dann nur anklagend, so ein Gott, der sollte, müsste doch…Die Bibel sagt ganz deutlich, wir Menschen sind Sünder. Wir tun Dinge, die Gott nicht gutheißt. Das verletzende Wort dem anderen gegenüber, Halb- oder Unwahrheiten, Artikel an der Selbstscankasse nicht einscannen. Das und noch so viel mehr sind Dinge, die mich von Gott wegbringen. So hat sich Gott die Welt sicherlich nicht vorgestellt.

Er hat uns Menschen geschaffen, um Gemeinschaft mit uns zu haben. Gott sehnt sich danach, dass ich mit ihm rede, meine Pläne für mein Leben mit ihm bespreche, dass ich ihm sage, wo der Schuh drückt und auch auf seine Antwort warte. Darum ist Jesus in die Welt gesandt worden. Damit er die Welt rettet. Nicht damit ich jeden Tag ein sorgenfreies angenehmes Leben führe. Gott sandte seinen Sohn, weil er sich nach der Gemeinschaft mit mir sehnt. Darum kam Jesus auf diese Welt, starb am Kreuz, weil er so alle meine Fehler und Schuld trug und mich so mit Gott versöhnte. Weil Jesus am Kreuz starb, bezahlte er für meine Schuld und machte so den Weg in den Himmel wieder frei. Das zu glauben und dieses Geschenk anzunehmen ist freiwillig. Doch Gott verurteilt die Welt nicht, er will die Welt retten.

Autor/-in: Janine Haller