20.10.2019 / Wort zum Tag

Retten kann man sich nicht selbst

So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.

Römer 9,16

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Der Showmaster Thomas Gottschalk hat mal erzählt, dass so ein Promi- Leben durchaus Vorteile hat: „Ich bin bis jetzt noch in jedes Kino reingekommen“, verrät er, „auch wenn die Vorstellung eigentlich ausgebucht war. Und ich habe auch in jedem Hotel noch ein Zimmer bekommen. Notfalls hat man eben eine Kammer für mich freigeräumt. Auch meine Söhne profitieren vom Namen Gottschalk: die kommen auch überall rein...“ Wenn Sie also zur Familie von Thomas Gottschalk gehören, genießen Sie besondere Privilegien!

Ähnlich haben sich die Juden das vorgestellt: „Wir gehören zu dem Volk, das Gott sich ausgesucht hat. Also ist uns Heil und Rettung dadurch ja wohl sicher!“

Die Alternative dazu, wenn man nicht zur prominenten Elite gehört, wäre dann: sich anstrengen! D. h. Sie strengen sich richtig an und versuchen, ähnlich berühmt wie der Gottschalk zu werden. Damit auch Sie in jedes volle Kino oder ausgebuchte Hotel noch rein kommen.

Auf den Glauben bezogen, würde das bedeuten: Wenn Sie schon nicht zum Volk Israel gehören, dann überschlagen Sie sich eben an Einsatz und Mitarbeit in Ihrer Gemeinde. Und versuchen, Gott dadurch davon zu überzeugen, dass er Ihnen gnädig ist.

Das sind, zum Teil bis heute, zwei verbreitete Denkweisen: entweder gehört man zur Elite der Erretteten. Oder man strengt sich richtig an, um sich seine Rettung selbst zu verdienen. Besonders der Denkweise mit dem „Selber- Verdienen“  schiebt Paulus einen Riegel vor. Wenn er in Römer Kapitel 9, Vers 16 sagt: „So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.“

Aus dem Sport sind wir es heute eher gewohnt, dass es um winzige Zeitabstände geht: Wenige tausendstel Sekunden können darüber entscheiden, ob Sie als grandioser Sieger da stehen. Oder als kläglicher Verlierer.

Da sind die Abstände, die Sie vor Gott zum Verlierer machen, wesentlich größer und eindeutiger: denn Sie und ich werden das Ziel gar nicht erst erreichen. Ich versuche mir das immer vorzustellen wie den Abstand der Erde zur Sonne. Angenommen, Gott als das Ziel wäre die Sonne. Und wir könnten mit jeder guten Tat 10 cm Erdreich aufschütten, das uns näher an die Sonne bringt. Dann käme selbst bei einem Glaubensvorbild wie Mutter Theresa gerade mal ein kleiner Hügel zusammen. Dem weit entfernten Ziel Sonne wäre sie dadurch aber nur unwesentlich näher gekommen. So unerreichbar weit weg, so unerreichbar rein und gut ist Gott für jeden von uns!

Egal ob Sie zum Volk Israel gehören oder ob Sie sich richtig viel Mühe geben, ein gutes Leben zu führen. Das Ziel Gott und Erlösung ist unerreichbar weit entfernt! Nur durch Gottes Erbarmen ist es möglich, zu ihm zu gelangen. Gott hat diese unvorstellbar große Distanz zwischen uns und ihm überbrückt: indem Jesus Christus hier auf die Erde gekommen ist. Und durch seinen Tod diese Distanz aufgehoben hat.

Dass Gott diese Distanz überbrückt, ist nicht an irgendwelche Bedingungen oder Leistungen geknüpft. Er macht das, weil er uns als seine Kinder annehmen möchte. Die Liebe von Eltern zu ihren Kindern ist ja auch nicht an Bedingungen oder Leistungen geknüpft. Sie haben ihre Kinder auch dann lieb, wenn die 

•          schlecht in der Schule sind

•          miserabel Fußball spielen

•          mit einer Sehschwäche geboren werden

•          oder mit einer gravierenden Behinderung

Die Kinder müssen sich die Liebe ihrer Eltern nicht erarbeiten bzw. verdienen. Das ist auch gar nicht möglich. Allerdings könnten Kinder, zumindest theoretisch, die Liebe ihrer Eltern ablehnen.  Das wird aber kaum ein Kind tun.

Werden wir Kinder, die die Liebe ihrer Eltern annehmen. Nehmen Sie Gottes Liebe an! Dann sind Sie gerettet. Unabhängig davon, wie Ihr Leben bisher verlaufen ist. Und unabhängig davon, aus welcher Familie oder aus welchem Volk Sie abstammen!

Autor/-in: Daniel Benne