26.08.2009 / Wort zum Tag

Psalm 91,11

Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

Psalm 91,11

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Seit einigen Jahren erleben wir eine Wiederkehr der Engel. So gibt es seit 2006 internationale Engel-Kongresse. Es sind viele Bücher zu diesem Thema erschienen, z.B. „Die Engel antworten“, „Mit Engeln heilen“, „Von Engeln begleitet“ usw. Zur Kontaktaufnahme mit Engeln werden magische Rituale empfohlen - Pendel, Räucherwerk, Edelsteine, Engelkarten, Amulette - “Tragen Sie Ihren Engel immer bei sich“. Zum größten Teil gehören diese Dinge ins Gebiet der Esoterik.

Die Bibel unterscheiden bei den Engeln, wem sie unterstellt sind. Sie spricht auch von Engeln, die von Gott abgefallen sind, und nennt sie Engel Satans; ja Satan selbst verstellt sich in einen Engel des Lichts (2. Kor. 11). Hier besteht die Gefahr, mit verführerischen Geistwesen in Kontakt zu kommen. Die im Bibelwort gemeinten Engel werden „Engel Gottes“ genannt. Sie sind Gottes Boten.

1. Die Engel stehen im Dienst Gottes
Menschen sollen nicht zu Engeln beten, sie anrufen, um Fürbitte bitten oder durch magische Rituale Kontakte suchen. Die Engel stehen Gott zur Verfügung. „Er hat seinen Engeln befohlen …“. Und dennoch bekommen Menschen manchmal mit, was Engel sagen oder singen. Johannes sagt: „Ich hörte die Stimme vieler Engel rings um den Thron ... und ihre Zahl war Zehntausende mal Zehntausende. Sie sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig zu nehmen Kraft, Reichtum und Stärke und Ehre und Preis und Lob.“ Die Engel beten Gott und Christus an und stehen ihm zum Dienst zur Verfügung. Im Hebräerbrief wird es so gesagt (Hebr. 1,14): “Sind sie nicht allesamt dienstbare Geister ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?“ Ihr Dienst geschieht an denen, die das Heil ererben sollen. Das sind Menschen, die im Glauben an Jesus ihren Weg gehen. Sie gehen durch manche Gefahren und Nöte. Auf ihren Wegen sollen sie behütet werden, damit sie das Ziel erreichen.

2. Die Engel haben die Aufgabe, Menschen zu behüten
Wie Mut machend und persönlich heißt es in dem Bibelwort: „... dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ In der Bibel haben wir viele Beispiele solchen Behütens. Als der Prophet Daniel, zum Tode verurteilt, zu den hungrigen Löwen in die Grube geworfen wurde, erklärte er seine Rettung so: „Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat.“
Als Jesus durch Herodes getötet werden sollte, erschien der Engel des Herrn dem Josef in Traum und sprach: „Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten.“

Hier noch ein Beispiel aus der Geschichte, das mir glaubwürdig überliefert zu sein scheint. Der Hofprediger Hedinger redete manchmal seinen Herzog Eberhard Ludwig ernst ins Gewissen. Darüber war der Herzog so erbost, dass er Hedinger sofort und ohne Begleitung zu sich bestellte. Als Hedinger in Stuttgart bei ihm erschien, fragte der Herzog: „Warum kommt er nicht allein?“ Hedinger antwortete: „Ich bin allein!“ Erregt rief der Herzog: „Nein, er ist nicht allein.“ Da sagte Hedinger: „Durchlaucht, ich bin wirklich allein gekommen. Sollte es aber dem großen Gott gefallen haben, einen Engel an meine Seite zu stellen, so weiß ich es nicht.“ Der Herzog war erschüttert und winkte ihm zu gehen.

Meistens werden Christen den Dienst der Engel nicht sehen. In der Bibel heißt es auch deshalb: „Wir leben im Glauben und nicht im Schauen.“ Noch nicht - muss ich sagen; Gott sagt von dem, der ihn anruft: „… ich bin bei ihm in der Not.“ So heißt es in Ps. 91.
Martin Luther hat das in seinem Morgen- und Abendsegen so ausgedrückt: “Ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.“
 

Autor/-in: Pastor i. R. Joachim Schard