08.09.2014 / Wort zum Tag

Psalm 84,13

Herr Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf Dich verlässt!

Psalm 84,13

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„Gehe nicht zu Deinem Fürst, wenn Du nicht gerufen wirst!“ sagt ein altes deutsches Sprichwort. Es rät uns, Menschen, die über uns bestimmen können, zu meiden, damit es keinen Ärger gibt. Die meisten Menschen beschleicht ein mulmiges Gefühl, wenn sie zu ihrem Vorgesetzten zitiert werden. Wer weiß, was da auf einen zukommt? Ein Anpfiff wegen einer Nachlässigkeit? Eine Maßregelung, weil man etwas vergessen hat? Freiwillig gehen die meisten von uns bestimmt nicht zu ihrem Chef.

Um wieviel mehr müsste ich bange sein, wenn ich dem Vorgesetzten aller Vorgesetzten begegnen soll, dem Gott, der Himmel und Erde gemacht hat? „Was will er von mir?“ würde  ich mich ängstlich fragen und am liebsten weglaufen. „Hoffentlich ist er nicht wütend, weil ich etwas falsch gemacht habe!“ Tatsächlich beschäftigen sich die meisten Religionen mit der Frage, wie die Menschen die Götter, die sie anbeten, freundlich stimmen können. Wer solche Götter hat, lebt in ständiger Angst vor ihren Forderungen und ihrer Willkür.

Jahwe, der Gott  Israels und der Vater von Jesus Christus ist ganz anders. Auf ihn kann ich mich verlassen. Der sechste Vers dieses Psalms erklärt, was es heißt, sich auf Gott zu verlassen. Es bedeutet, dass ich nicht selbst stark sein muss angesichts der Probleme und Schwierigkeiten des Lebens. Stattdessen kann ich auf die Stärke dieses Gottes vertrauen, der sich für seine Menschen einsetzt und für sie kämpft. Es bedeutet, dass ich nicht selbst den Weg für ein gelungenes Leben finden muss. Stattdessen kann  ich ihm nachgehen, auf seinen Rat vertrauen und so leben, wie er es in seinem Wort erklärt. Jesus fasst das einmal in den Worten zusammen: Den Vater im Himmel lieben und andere Menschen lieben. Vor diesem Gott muss  ich nicht weglaufen. Ich kann mich auf ihn einlassen, seine Nähe suchen, mich in seiner Vaterhand bergen.

Vor einiger Zeit sprach ich mit einer jungen Frau über die Vorbereitung ihrer Hochzeit. Sie erzählte mir von den Jahren, in denen sie unter schweren Depressionen gelitten hatte. Anstatt zur Schule zu gehen, hatte sie Zeit in Kliniken verbracht. Ihr Alltag war grau gewesen, von Angst geprägt, ohne Lebensfreude. Schließlich hatte sie über das Internet eine christliche Gemeinde gefunden, wo sich Menschen liebevoll ihrer angenommen hatten. Sie hatten ihr von Jesus erzählt und davon, dass Gott sie kennt und liebt und für sie sorgen will. Begleitet und ermuntert von den Menschen in dieser Gemeinde, die bald ihre besten Freunde geworden waren, hatte sie neuen Mut gefasst. Sie hatte eine Ausbildung begonnen und erfolgreich beendet, den Mann ihres Lebens gefunden, den sie nun bald heiraten  wird. An einem Punkt unseres Gesprächs blickte sie mich mit strahlenden Augen an und sagte: „Wenn ich nicht gelernt hätte, mich auf Gott zu verlassen, wäre mein Leben nicht so schön geworden, wie es heute ist!“

Gottes Wort ist keine leere Theorie. Es stimmt, was  Gott sagt, und Sie können das erfahren, wenn Sie sich auf ihn einlassen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute und jeden Tag konkret erleben, dass das wahr ist: Wer sich auf ihn verlässt, dem ist wohl.      

Autor/-in: Professor Dr. Jürgen von Hagen