20.12.2009 / Wort zum Tag

Psalm 72,13

Er wird gnädig sein den Geringen, und den Armen wird er helfen.

Psalm 72,13

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Die Wirtschaftskrise hat viele Opfer hinterlassen. In Amerika haben viele Menschen Arbeit, Haus, Ansehen und Ehre verloren. Neue Armensiedlungen sind entstanden. Orte, wo Familien und Einzelpersonen unter menschenunwürdigen Verhältnissen hausen: in Zelten, Autos oder Kartonschachteln. Aus den Medien kennen wir Elendsviertel in Manila, Mumbai, Buenos Aires oder Lima. Wenn wir nun plötzlich Elendsviertel in den USA sehen, dann ist das schon sehr befremdlich. In diesem hoch entwickelten Land fehlt es in solchen Armenvierteln an allem: an Nahrung, Kleidung, Hygiene und medizinischer Versorgung. Viele christliche Gemeinden in USA sind herausgefordert, diesen verarmten Menschen Hilfe und Hoffnung zu bringen. Sie möchten diesen hilfsbedürftigen Menschen, beauftragt von der Liebe Gottes, diakonisch dienen. Das ist nicht immer einfach.

Es ist ein grundlegender christlicher Auftrag, Armen zu helfen. Jesus hat sich zuallererst um die Armen, Ausgestoßenen, Kranken und Behinderten gekümmert. Das hat ihm viel Verachtung von der damaligen Oberschicht eingebracht. Die Pharisäer und Schriftgelehrten verstanden sein Handeln nicht. Aber sein Auftrag war klar, er wollte den Armen die frohe Botschaft der Erlösung zu bringen. Unser heutiger Losungsvers steht in Psalm 72, 13: „Er erbarmt sich über die Geringen und Armen. Den Armen wird er helfen.“ Der ganze Psalm 72 spricht von einem König, der sich über Arme erbarmt. Normalerweise kümmern sich Könige nicht um arme Menschen. Sie sind lieber mit den Reichen und Schönen zusammen. In diesem Psalm kümmert sich der König höchstpersönlich um die Armen. Dieser Text ist prophetisch, er verweist auf Jesus, den ewigen Friedenskönig. Jesus kümmerte sich nicht nur während seiner Zeit auf dieser Erde um die Verachteten, er tut dies auch heute noch. Wer wirklich arm ist, der weiß, wie gut es tut, wenn sich ein anderer Mensch um ihn kümmert. Arm und hilfsbedürftig zu sein und dies auch zuzugeben, das ist erniedrigend. Trotzdem gilt: Nur dem, der dies eingesteht, kann geholfen werden.

Wir sind kurz vor Weihnachten. Viele Menschen erleben Weihnachten anders als gewohnt. Die Arbeitstelle, der Verdienst, ausreichendes Essen, ein Dach über dem Kopf und eine warme Wohnung sind für viele nicht mehr selbstverständlich. Das Geld ist knapp geworden. Es gibt nicht nur in der dritten Welt und in den USA arme Menschen, sondern auch bei uns. Ihnen zu helfen ist von der Bibel her unser Auftrag. Gott verspricht zwar in Psalm 72, 13, dass er den Armen helfen will. Er hat Mittel und Wege, den Armen zu helfen. Oft braucht er auch uns dafür. Es geht dabei nicht um große Geschenke oder Geldspenden. Oft genügt eine warme Stube und die Einladung zu einem Essen. Es kann für einen armen, einsamen Menschen von größter Bedeutung sein, dass er nicht alleine bleiben muss. Wer schon einmal sein eigenes Hab und Gut mit armen Menschen geteilt hat, weiß, dass Teilen reich macht. Würde sich Weihnachten nicht geradezu anbieten, das was wir haben, mit Menschen zu teilen, die weniger haben?

Autor/-in: Ruth Bai-Pfeifer