11.03.2013 / Wort zum Tag

Psalm 69,14

Ich bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade; Gott nach deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Psalm 69,14

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Die Losung für diesen Tag steht in Psalm 69, Vers 14: „Ich bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade; Gott nach deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.“

Dieses Psalmwort spricht ein Mensch, der in guten und in schweren Zeiten, das Gespräch mit Gott sucht. Der Psalm hat in meiner Bibel die Überschrift: „In Anfechtung und Schmach.“ Der erste Vers in Psalm 69 schreibt diesen Psalm dem König David zu. „Gott, hilf mir, denn das Wasser geht mir bis an die Kehle,“ so fängt David an zu beten.

Wer die Geschichte dieses Königs in der Bibel liest, der findet manche Situationen im Leben Davids, in denen ihm das Wasser bis an die Kehle geht. Der erste König Israels, Saul, trachtete ihm nach dem Leben. Ich erinnere mich an ein Bild in meiner Kinderbibel. David spielt dem König Saul auf der Harfe vor, weil der König dadurch in seinem Jähzorn und in seiner Depression zum Frieden findet. Man sieht auf dem Bild: David spielt Harfe. Im nächsten Moment schleudert der König einen Speer auf den Harfe spielenden David. Vielleicht hat David in dieser Situation zu Gott geschrien: „Gott, hilf mir, denn das Wasser geht mir bis an die Kehle.“

Oder -  als Davids Schuld aufgedeckt wird durch den Propheten Nathan. David hat die Frau eines seiner Soldaten geschwängert. Um diese Tat zu vertuschen, beauftragt er seinen Feldhauptmann, den hintergangenen Ehemann im Kampf so einzusetzen, dass er auf alle Fälle getötet wird. Das passiert dann auch so. David wird daraufhin vom Propheten Nathan, auf seine Schuld angesprochen. David bereut und tut Buße. „Gott, du kennst meine Torheit und meine Schuld ist dir nicht verborgen,“ heißt es im 69, Psalm.

Dieser Psalm ist ein beredtes Zeugnis für die Intimität, mit der der König David zu Gott spricht und sein Leben in Schuld und Ohnmacht Gott sozusagen vor die Füße legt. Er erhofft und er erbittet, dass Gott ihm hilft und seine innere und auch äußere Not- und Schmach-Situation zum Leben hin öffnet und zum Heil und Frieden hin verändert.

Trost und Ermutigung findet David dadurch, dass er sich in seiner Not auf Gott besinnt. Er ruft sich in Erinnerung und ins Herz, wie er Gott schon erfahren hat. Gott  ist für ihn der gnädige und gütige Gott, an den er sich in jeder Lebenssituation wenden kann.

Wie sieht es mit Ihrem Gebet aus?

Ist der Gott, den uns die heutige Tageslosung vor Augen malt auch für sie ein vertrauter Gesprächspartner, mit dem Sie alles bereden können?

Mit geht es so, wie dem König David. Ich habe Gott auch als den gütigen, als den gnädigen und überaus barmherzigen Gott und Vater im Himmel erfahren. Ich habe erlebt, wie mein tod- kranker Schwiegervater Trost und Frieden erlebt hat, wenn wir miteinander beteten. Ein Beispiel von vielen, in denen ich persönlich erfahren habe: Gott erhört Gebet und kommt uns Menschen zur Hilfe. Jesus der Sohn Gottes sagt einmal: „ Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch gibt?“ Dann  unterstreicht Jesus seine Worte: „Wenn nun ihr euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen geben, die ihn bitten!“

Ich jedenfalls will mich von der heutigen Tageslosung ermutigen lassen, auch heute wieder in das vertraute Gespräch mit meinem Gott und Vater im Himmel einzutreten. Schließlich hat nicht nur David erlebt, dass Gott denen zur Hilfe kommt, die ihn darum bitten.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute erfahren: Gott erhört auch mein Gebet und kommt mir in meiner Not zur Hilfe.

Autor/-in: Pastor Bernd Densky