24.12.2013 / Wort zum Tag

Psalm 68,20

Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.

Psalm 68,20

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„Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.“ (Psalm 68, 20)

Über genau diesen Vers sprach ich im Sommer mit einer Bekannten:
„Du, ich soll da was für den ERF schreiben. Fällt dir dazu etwas ein?“
„Na klar!“, meinte diese und fing gleich an: „Also, Lasten kenne ich viele. Die Aufgaben jeden Tag, mein Beruf, die Familie.“
„Interessant“, dachte ich bei mir. „Eigentlich beginnt der Bibelvers mit dem Loben. Sie dagegen spricht von den Lasten. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, war das auch mein erster Gedanke. Teil 1 scheinen zumindest wir zwei erst einmal überhört zu haben."

„Gott legt uns eine Last auf!“ Ich weiß nicht, wo bei Ihnen gerade der Schuh drückt: Vielleicht haben Sie finanzielle oder gesundheitliche Probleme. Vielleicht gibt´s Streit in der Familie oder Sie fürchten sich einfach nur vor dem heutigen Heiligabend. Das sind leichte oder schwere Lasten. Viele davon sind sicher hausgemacht. Aber was ist mit den anderen? Da behauptet der Psalmbeter, dass so manche Last auch von Gott persönlich kommen kann! Warum sollte Er das tun? Weil Gott sich wünscht, dass Sie und ich wachsen: Dass wir zu Ihm aufschauen. Näher zu Ihm hinrücken. Dass sich die Beziehung zu Ihm vertieft. Und das geschieht natürlich, wenn ich Ihm alles erzähle oder Ihn um Hilfe bitte. Und die hat er versprochen!

„Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.“ Oft erkenne ich erst im Rückblick sein Eingreifen und bete:
Lob und Dank sei Dir dafür! Jetzt steht aber der Gedanke: „Gelobt sei der Herr täglich“, nicht am Ende des Verses sondern zu Beginn.

Soll ich Gott also schon im Vorfeld loben für das, was da kommen soll? Auch für das „Schlechte“, was da kommen könnte? Die Antwort lautet „Ja“ und der Grund ist der Gleiche wie vorher: Weil Gott sich wünscht, dass Sie und ich wachsen: Dass wir zu Ihm aufschauen. Näher zu Ihm hinrücken. Dass sich die Beziehung zu Ihm vertieft. Und genau das geschieht beim Loben! Wir werden daran erinnert, wer Gott ist und was er tut. Jeder Mensch, der sich dieser Wirklichkeit öffnet, wird seine Hilfe erleben.

„Es  ist noch so weit bis Bethlehem. Mir tut alles weh. Wie konnte Gott das nur zulassen?“ – „Maria, gelobt sei der Herr täglich!“ – „Was ist, wenn ich für uns keine Unterkunft mehr finde. Gott, was soll ich nur tun?“ – „Josef, gelobt sei der Herr täglich!“

„Wenn ich nur an heute denke, mir wird alles zu viel!“ –  „Liebe Frau, lieber Mann, gelobt sei der Herr täglich!“

Merken Sie? Der Mensch muss an das Loben erinnert werden. Klaus Douglass sagt: “Wer Gott immer nur zufällig lobt,
lobt ihn irgendwann „zufällig“ gar nicht mehr.“ Das wünsche ich Ihnen und mir nicht! Ich weiß, Gott hat uns kein leichtes Leben versprochen. Maria und Josef hatten ihr Päckchen zu tragen. Und Sie und ich auch. Aber: Mit einem Lob auf den Lippen lebt es sich leichter! Auch an Heiligabend!

Autor/-in: Birgit Wolfram