07.06.2011 / Wort zum Tag

Psalm 6,10

Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.

Psalm 6,10

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Es lag eine bleischwere Last auf ihr und sie fühlte sich gedemütigt. Sie konnte keine Kinder bekommen, und die zweite Frau ihres Mannes machte ihr das Leben zur Hölle. Es war Hanna, die zukünftige Mutter des Propheten Samuel. In ihrer Verzweiflung suchte sie einen Ort, von dem sie meinte, dass nur Gott sie hört und so schüttete sie im Tempel ihr Herz vor Gott aus. Tränen flossen, es ist war das stumme Gebet eines verzweifelten und eines hilflosen Menschen. Doch Hanna wusste, Gott ist da, er hört mich, er sieht mich und nimmt auch meine unausgesprochenen Bitten an, wenn mir die richtigen Worte fehlen. Der Gott Hannas ist derselbe Gott, mit dem auch Sie heute Kontakt aufnehmen können.

Der heutige Tag bietet ihnen und mir die Möglichkeit an, sich an einen Ort der Stille zurück zu ziehen. Vielleicht ist es eine ruhige Minute am Arbeitsplatz oder eine Stunde zuhause alleine. Ich kenne solche Momente, ähnlich wie Hanna es erlebte. Augenblicke, in denen mir manchmal die passenden Worte fehlen, aber ich in meiner Not und Verzweiflung zu Gott kommen kann, mit dem Wissen, er sieht in das Verborgene und er kennt meine tiefsten und innersten Wünsche und Schmerzen. Der norwegische Pastor und Buchautor Ole Hallesby schrieb in dem Buch „Vom Beten“: „Es sind sicher nur die Hilflosen, die beten können“ und „Beten heißt, sich für Jesus aufschließen und ihn in unsere Not einlassen.“

Diese Not eines Menschen erlebte vor wenigen Jahren auch eine philippinische Christin. Sie arbeitete als eine einfache Hausangestellte in einem streng muslimischen arabischen Land. Eines Tages war die Frau des Hauses in Tränen aufgelöst. Die Filipina fragte nach dem Grund. „Mein Mann will mich verlassen!“ lautete die Antwort. „Sie sind jung und attraktiv“, erwiderte die Filipina, „warum will er sie verlassen?“ „Ich kann keine Kinder bekommen“, war die verzweifelte Antwort der muslimischen Hauschefin. Die Filipina wusste, um den lebendigen Gott der Hanna. Es war auch ihr Gott! Ihre Antwort bewegt mich. Ich weiß nicht, ob ich gewagt hätte, das so wie die Filipina zu sagen: „Am Sonntag gehe ich in einen Gottesdienst, wir werden für Sie im Namen Jesu beten und in einem Jahr haben Sie ein Kind.“ Und ein Jahr später kommt in die philippinische Hausgemeinde diese junge muslimische Frau mit ihrem Mann in der traditionellen Kleidung des Landes und einem Kind auf dem Arm und stellt es dem lebendigen Gott zur Verfügung. Weil diese einfache Filipina dieser Muslima bezeugte: „Und wenn Sie dann ein Kind bekommen, dann gehört es Gott“. Was für ein Hinweis dieser philippinischen Christin: Unser Gott ist der lebendige Gott, der hört und antwortet. Unser Gott ist ein Vater, der sich um seine Kinder sorgt. Er weiß, dass wir hilflos sind und er hört unser Gebet.
 

Autor/-in: Detlef Garbers