12.03.2013 / Wort zum Tag

Psalm 32,1

„Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist!“

Psalm 32,1

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Die Losung für diesen Tag steht in Psalm 32, Vers 1: „Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist!“

In meiner Bibel trägt der Psalm 32 die Überschrift: „Vom Segen der Sündenvergebung (der zweite Bußpsalm).“ Der König David beschreibt, ja er besingt in diesem Psalm, wie ein Mensch aufatmet und wieder unbeschwert leben kann, wenn er Sündenvergebung durch Gott geschenkt bekommen hat. Ohne Sündenvergebung ist das Leben schwer. Als ob ein Mensch austrocknet und verdurstet, so fühlt sich ein schuldbeladenes Leben vor Gott an.

Wenn aber ein Mensch seine Sünden bekennt; wenn Gott Schuld vergibt, dann – so jubelt David im 32. Psalm – dann bricht sich die Freude an Gott und am Leben wieder eine Bahn. Das Herz geht auf und der Mund singt Gott Dank- und Lobeslieder.
David weiß: wo es um Sünde und Buße geht, da kann es nur um die ganz persönliche Rechenschaft vor Gott gehen: „Als ich meine Sünde verschweigen wollte, da verschmachteten meine Gebeine“, betet David ganz persönlich im 3. Vers des Psalms. Er fährt dann fort: „Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.“

In der 2. Hälfte ist der Psalm 32 dann ein frohes Loblied auf die gütige Führung und Hilfe Gottes.

Bibelleser können so manche Schuld des Königs David benennen. Schuld und Sünde ist im Alten Testament die Übertretung und Missachtung der Gebote Gottes. Da ist der Ehebruch, den David mit der hübschen jungen Frau seines Offiziers, Uria, begeht. Prompt wird Batseba, die Frau Urias, schwanger. Um nicht aufzufliegen, lässt David den Uria ermorden. Ehebruch und Totschlag. In den Augen Gottes zwei Sünden, die David begeht. Als der König seine Sünde erkennt und bereut betet er: „Als ich es verschweigen wollte, da verschmachteten meine Gebeine“, um nach erfolgter Vergebung zu jubeln: „Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist!“ Am Ende des Psalm 32 fordert der König schließlich alle auf, die wie er Vergebung erfahren haben, in das Lob Gottes mit einzustimmen:  „Freuet euch des HERRN und seid fröhlich, ihr Gerechten, und jauchzet, alle ihr Frommen.“

Wie sieht es bei Ihnen mit der Frage nach der erfahrenen Vergebung aus? Spielt das in ihrem Leben noch eine Rolle, dass sie bei Gott um Vergebung bitten und sich auch Vergebung zusprechen lassen?

Vom Altbischof der Nordelbischen Kirche, Ulrich Wilckens, ist mir ein Satz in Erinnerung: „Nie war ich fröhlicher, als in den Situationen, in denen ich nach erfolgtem Vergebungs-Zuspruch, das Haus meines Beichtigers wieder verließ.“

Im Verlauf meines Lebens ist die Beichte für mich eine immer wichtigere Angelegenheit geworden. Kann doch Gott, da wo ich meine Sünden benenne und bereue mir durch einen Bruder in Christus real und hörbar zusagen: „Dir sind deine Sünden vergeben!“ Für mich ist es befreiend, Situationen vor Gott und den Ohren meines Beichtigers zu bekennen und zu benennen, in denen ich schuldig geworden bin oder auch meine eigene Ohnmacht und Hilflosigkeit erlebe.

Für mich wird die Beichte immer mehr zu einem Ort, an dem ich Gott all das gebe, was mich belastet und beschmutzt und auch das, von dem ich ganz klar weiß: hier habe ich gesündigt.

„Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist,“ betet der König David. Ich kann das nur unterstreichen: Dem geht es wirklich gut, der die Vergebung Gottes erfahren und angenommen hat.

Autor/-in: Pastor Bernd Densky