07.02.2014 / Wort zum Tag

Psalm 20,8

"Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unsres Gottes."

Psalm 20,8

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„Auf uns können Sie sich verlassen“, sagte mir jemand, der mir eine Versicherung anbot. „Wir sind ein starkes Unternehmen“. Unter dem Stichwort : „Darauf können Sie sich verlassen“ fand ich im Internet unzählige Einträge. Wirklich? fragte ich mich, als ich einige mir näher ansah. Unser Wort für heute fragt in Kriegsnot danach: Worauf können wir uns verlassen? Die Antwort scheint einleuchtend zu sein: auf militärische Stärke. Aber David hat eine andere Erfahrung gemacht: „Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unsres Gottes“ (Psalm 20,8). Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben: Wir verlassen uns auch auf unsere Stärke, unsere Leistung, unseren Besitz und vieles mehr. Die entscheidende Frage aber damals und heute ist: Verlassen wir uns in erster Linie auf Gott oder auf unsere Stärke? David hat seine Soldaten nicht nach Hause geschickt, auch wir sollen im Alltag unsere Frau, unseren Mann stehen, aber die entscheidende Frage ist: Was kommt an erster Stelle?  Für David ist klar: Wenn Gott nicht mit uns ist, ist alles vergeblich. Diese Erkenntnis ist auch für uns wichtig: Ohne Gott, ohne Jesus Christus ist alles vergeblich. Martin Luther hat an hektischen Tagen seine Gebetszeit verlängert, weil er das Gespräch mit Gott dann noch intensiver gesucht hat. Vielleicht haben wir ja auch die Erfahrung gemacht: In der Stille vor Gott erhalten wir Orientierung in uns ausweglos erscheinenden Situationen – und manche Türen, die wir für verschlossen hielten, öffneten sich. In der Stille vor Gott bekommen wir neue Energie für den Tag und wir spüren dann, dass Christus mit uns auf dem Wege ist. Er hat es uns ja nach seiner Auferstehung verheißen: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Jochen Klepper drückt in seinem Trostlied am Abend diese Erfahrung so aus:

Hat banger Zweifel mich gequält,
Hast du die Wahrheit nie entzogen.
Dein großes Herz hat nicht gezählt,
Wie oft ich mich und dich betrogen.
Du wusstest ja, was mir gebricht.
Dein Wort bestand: Es werde Licht!
Hat schwere Sorge mich bedrängt,
Ward deine Treue mir verheißen.
Den Strauchelnden hast du gelenkt
Und wirst ihn stets vom Abgrund reißen.
Wann immer ich den Weg nicht sah:
Dein Wort wies ihn. Das Ziel war nah.

Autor/-in: Superintendent i. R. Rainer Kunick