04.07.2009 / Wort zum Tag

Psalm 147,11

Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.

Psalm 147,11

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Heute, am 4. Juli, feiern die Bürger der Vereinigten Staaten ihren Unabhängigkeitstag. Sie feiern diesen Tag mit vielen Festen und Feuerwerk. Die Flagge der USA ist im ganzen Land zu sehen. So wichtig eine gesunde, nicht übertriebene Verwurzelung in der Gemeinschaft von Menschen ist, wir sollten nicht vergessen, wo die wahre Heimat ist. Sie liegt im Himmel, bei Gott, der uns das Land - und den Ertrag daraus – die Ernte - gegeben hat. Ihm verdanken wir auch unser Leben.
Für ein Leben, das gelingen soll, brauchen wir den Glauben an Gott. In den Psalmen lesen wir dazu: „Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen“ (Ps. 147,11). Wer Gott fürchtet, der ist ihm angenehm.

Es geht hier nicht um Furcht im Sinne von Angst. Nein, hier ist die Ehrfurcht gemeint. Ich ehre Gott, weil ich weiß, dass er mir das Leben geschenkt hat. Dieses Wissen führt zu einer neuen Ausrichtung des Lebens.
Und wer sein Leben auf Gott ausrichtet, hat eine ganz andere Voraussetzung: er hat eine positive Lebenseinstellung, mit der er das Leben meistern kann. Die Bibel nennt diese Lebenseinstellung einfach „Glaube“: Gott ehren und achten. Das ist besonders bei Schicksalsschlägen nicht ganz einfach. In solchen Situationen wird der Glaube oft stark geprüft.

Sie kennen vielleicht die Erzählung aus dem alten Testament, in der Abraham von Gott (!) aufgefordert wird, seinen Sohn zu opfern (1. Mos. 22). Das ist schwer zu verstehen. Aber Gott tut dies nicht ohne eine tiefere Absicht. Was ist damals genau geschehen? Abraham wird von Gott beauftragt, seinen Sohn Isaak als Opfer darzubringen. Der Vater ist trotz großer innerer Not bereit, dies zu tun. Schließlich kommt der Auftrag ja von Gott höchstpersönlich. Insgeheim hofft er, dass Gott trotz allem noch einen anderen Weg hat. Lange Zeit sieht es aber gar nicht danach aus. Schweren Herzens schreiten Vater und Sohn zur Opferstelle. Abraham kommt zum Schluss, Gott könne auch einen Toten wieder zum Leben bringen, wenn es sein müsste.
Tatsächlich, wie gehofft, aber erst im letzten Moment, als er schon das Messer erhoben hat, hört Abraham den Ruf Gottes: „Streck Deine Hand nicht aus nach dem Jungen und tu im nichts. Denn nun habe ich erkannt, dass du Gott fürchtest und mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hättest.“
Abraham wäre bereit gewesen, das Schreckliche zu tun. Aber er musste nicht zustechen.
Gott zeigt ihm anstelle seines Sohnes einen Widder, der sich im Gebüsch verfangen hat, ihn soll er opfern.

Die Bereitschaft Abrahams, alles für Gott zu geben, zeigt, dass er Gott fürchtet. Er hat Ehrfurcht und Achtung vor ihm. In der Folge segnet Gott ihn über alles Maß hinaus mit Reichtum und Landbesitz.
Etwa 2000 Jahre später stirbt Jesus an einem Holzkreuz. Jetzt opfert Gott selber seinen Sohn, damit Sie und ich Vergebung der Schuld bekommen können. Denn Schuld verlangt nach Sühne, wenn sie ernst genommen wird. Hier gibt es kein anderes Opfer. Dieses Opfer ist Chefsache. Gott selber opfert an Karfreitag seinen eigenen Sohn. Er verhindert seinen Tod nicht, weil er uns retten will. Er leidet mit uns. Doch nicht nur mit uns, sondern auch für uns. Er schafft in der Frage nach der Schuld einen Ausweg. Wer ahnt, welche körperlichen und seelischen Schmerzen dieser Tod am Kreuz Jesus gekostet hat, der wird beginnen, Jesus über alles zu lieben. Er wird Gott ehren und achten und auf seine Güte hoffen. Er darf Segen empfangen jeden Tag, sei es materiell, oder – wichtiger noch – im geistlichen Leben, in der persönlichen Beziehung zu Gott. In dieser Beziehung wird er eine Heimat finden, die jede irdische Heimat in den Schatten stellt.
 

Autor/-in: Hansjörg Schärer